Euthanasie in
Schleswig-Holstein

Bis zu 400.000 Menschen wurden zwischen 1933 und 1945 zwangssterilisiert, mehr als 200.000 wurden ermordet. Die DIAKO Nordfriesland zeigt vom 1. Oktober bis 2. November die Ausstellung  „Erfasst, verfolgt, vernichtet” über kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus, die von einem umfangreichen Vortragsprogramm begleitet wird, bei dem auch regionale Bezüge hergestellt werden. Die Eröffnung findet am 1. Oktober um 17 Uhr im Kreishaus in Husum, im Foyer des 1. OG statt. Der Eintritt ist frei.

Die Wanderausstellung der DGPPN wurde in Kooperation mit den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors erstellt und bereits von mehr als 340.000 Menschen besucht. Nachdem sie 2014 im Deutschen Bundestag unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet wurde, war sie national und international an mehr als 30 Standorten zu sehen.

Zum Inhalt schreibt die DIAKO: „Die Ausstellung nimmt die Frage nach dem Wert des Lebens als Leitlinie. Sie erzählt die Geschichte von Ausgrenzung, Zwangssterilisationen und Massenmord, beschäftigt sich mit Opfern, Tätern, Tatbeteiligten und Opponenten und fragt schließlich nach der Auseinandersetzung mit dem Geschehen von 1945 bis heute.

Exemplarische Biografien ziehen sich durch die gesamte Ausstellung: In den Akten der Opfer werden die vielen verschiedenen Akteure fassbar, die an den Verbrechen beteiligt waren. Ihren Blicken auf Patienten werden deren eigene Äußerungen gegenübergestellt.“

Folgende Vorträge begleiten die Ausstellung:

Donnerstag, 4. Oktober 2018, 17 Uhr: „Kirche, Innere Mission und Caritas vor  der Herausforderung der NS-„Euthanasie“”, Referent:  Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl, Universität Bielefeld 

Dienstag, 9. Oktober 2018,  17 Uhr: „Zur Verfolgung von Kranken und Menschen mit Behinderungen im nationalsozialistischen Schleswig-Holstein. Die regionale Perspektive”, Referentin: Prof. Dr. Astrid Schwabe, Europa-Universität Flensburg 

Montag, 22. Oktober 2018, 17 Uhr: „Zwangssterilisation und „Euthanasie“ – Wie konnte das geschehen? – Zu Selbstverständnis und Handeln der Ärzte im „Dritten Reich”, Referent: Univ.-Prof. Dr. Henrik van den Bussche, UKE Hamburg 

Dienstag, 30. Oktober 2018, 17 Uhr: „Medizinische Wissenschaft im „Dritten Reich“ – Ursprünge, Verbrechen und Alltag”, Referent: Dr. med. Christoph Mai, Chefarzt, DIAKO Nordfriesland 

Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundes regierung für Kultur und Medien sowie des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten. Veranstalter: DIAKO Nordfriesland gGmbH Gammeltoft 8-15 | 25821 Breklum, Telefon 04671 408 -0 | info.nf@diako.de www.diako-nf.de 

Die Ausstellung ist bis zum 2. November Mo bis Do: 8.30 bis 17 Uhr, Fr. bis 13.30 Uhr, im Kreishaus in Husum, im Foyer des 1.OG. zu sehen.