Wie erklärt ein Arzt seinem Patienten, dass er unheilbar krank ist? Wie überbringt der Betroffene die Nachricht seinen Angehörigen? Und mit welchen Worten können Pflegende Sterbenden Mut machen? „Kommunikation ist ein elementarer Grundpfeiler unseres Lebens – nicht zuletzt am Lebensende“, sagt Projektleiterin Meike Wengler von der Messe Bremen. Aus diesem Grund wollten sie und ihr Team den 11. Fachkongress LEBEN UND TOD am Freitag und Samstag, 8. und 9. Mai 2020, unter das Motto „Wir müssen mal reden…!“ stellen. In 60 Vorträgen und Workshops sollten sich die Referenten der Kommunikation in der Medizin, in der Pflege und Hospizarbeit, in der Seelsorge und in der Bestattungskultur äußern. Eigentlich.
Doch Corona warf auch diesen Plan über den Haufen. Unter dem Motto „LEBEN UND TOD vernetzt – Gemeinsam von zu Hause“ gehen die Veranstalter des Fachkongresses mit begleitender Besuchermesse nun neue Wege. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie findet die Veranstaltung erstmals nicht in der Halle 6 der MESSE BREMEN, sondern in abgewandelter Form im Internet statt. „Es ist ein Pilotprojekt. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverboten möchten wir den Menschen mehr denn je Mut machen, Hoffnung geben und einen Raum für Begegnungen schaffen – nun zum ersten Mal virtuell“, sagt Projektleiterin Meike Wengler von der MESSE BREMEN.
Ursprünglich sollten am Freitag und Samstag, 8. und 9. Mai, bis zu 5.000 Fachteilnehmer und Privatbesucher in der Messehalle 6 zusammenkommen, um sich gemeinsam den Themen Hospiz, Palliative Care, Seelsorge, Trauerbegleitung und Bestattungskultur zu widmen. Nun findet die 11. LEBEN UND TOD zur selben Zeit online unter www.leben-und-tod-vernetzt.de statt. Die Teilnahme ist für alle kostenfrei.
„Die Enttäuschung über die Absage war groß“
„Die Enttäuschung über die Veranstaltungsabsage war groß – bei den Referenten, Ausstellern, Teilnehmern und natürlich auch bei uns im Team. So entstand die Idee, die LEBEN UND TOD kurzerhand ins Internet zu verlegen“, erklärt Wengler. Innerhalb weniger Tage kamen mehr als 80 Beiträge zusammen, darunter Podcasts, Videos und Blog-Beiträge. Das Angebot ist wie auch bei der originalen Veranstaltung vielfältig und lebensbejahend, mit Musik unter anderem von Rolf Zuckowski oder Silke Aichhorn, Autorenlesungen sowie Mitmachangeboten wie Yoga oder gemeinsames Singen. Zudem bieten Experten Tipps, zum Beispiel wie Hinterbliebene Verstorbenen – gerade in Zeiten von Corona – nah sein können, ohne sie noch einmal zu sehen.
Darüber hinaus planen die Organisatoren ein Liveprogramm mit Moderatorin Raphaela Dell und Meike Wengler. Per Videokonferenz werden sie unter anderem Expertengespräche mit Prof. Salid Jehouli von der Charité Berlin, Chris Paul vom Trauerinstitut Deutschland und Bestatter Eric Wrede führen. All diese Inhalte stehen Interessierten am Freitag, 8. Mai, und Samstag, 9. Mai, online kostenlos zur Verfügung.
Mehr Infos unter www.leben-und-tod.de