„Verwünscht”

Blick durch das Galeriefenster, das ebenfalls mit Zeichnungen von Daniela Mohr verziert ist. Foto: Hinrichs

Fein und komplex und überaus zart sind sie, die monochrome Tintenzeichnungen von Daniela Mohr. Die junge Künstlerin gehört zum Team der „Galerie der Villa” – künstlerischer  Projektraum der Hamburger Elbe-Werkstätten GmBH. Jüngst stellte sie im noch neuen Galerieraum in der Bellealliancestr. 35 aus. „Verwünscht“ hieß die vorerst letzte Einzelausstellung der Galerie.  Ab April wird hier als Reihe ein neues Format kombinierter Arbeiten von Künstlerbündnissen etabliert (weiterer Bericht folgt). 

Tiere, Tiere,Tiere, bevölkern den kleinen Galerieraum derzeit noch:  Waschbär,  Pinguin mit Eisfläche, eine Ziege auf Steinen und Wiesen, Schafe nebst Schäferhund. Ein Tiger, aufgenommen bei Hagenbeck, im Zoo,  abgezeichnet mit feinem schwarzen Stift. In langwieriger Arbeit. Für den Waschbären hat sie drei Wochen gebraucht, erklärt Daniela Mohr. Werden die Tiere doch nicht einfach nur dargestellt, sondern mit  Ornamenten und Mustern ausgefüllt, übersät. „Figuren und Landschaften erscheinen darüber hinaus zu einem Ganzen organisch miteinander kunstvoll verpuppt – und verwunschen“, heißt es im Text zur Ausstellung. Differenziert und doch stark stilisiert strahlen sie eine hypnotisierende und einladende Sogwirkung aus, ruhen zugleich aber auch meditativ in sich selbst, so Galerieleiter und -gründer Peter Heidenwag.

Die Künstlerin ist seit drei Jahren  im 13-köpfigen Team dabei, das von 8 bis 15. 30 Uhr  in Räumen der Elbe-Werkstätten am Friesenweg Kunst verschiedenster Art produziert. Outsider-Art will Heidenwag die entstehenden Werke nicht nennen. Es soll „ohne Schubladen“ gearbeitet werden. 

Daniela Mohr hat eigentlich Hauswirtschaft gelernt und startete mit Praktika in die Kunstproduktion. Sie fand schnell eine eigene Technik, Heidenwag schwärmt von ihrem Potential. Sie sei auch eine „hervorragende Netzwerkerin“ und extrem fürsorglich und kollegial. Privat stamme sie aus einer Künstlerfamilie, hat schon als Kind viel gezeichnet, tanzt gern und pflegt einen großen Freundeskreis. Beruflich geht sie jetzt neue Wege. Nach den Tieren konzentriert sie sich neuerdings auf Landschaften. Wir sind gespannt!   (A. Hinrichs)

Galerie der Villa, Bellealliancestr. 35, 20259 Hamburg, s.a. https://www.galeriedervilla.de

Einen Bericht über Harald Stoffers, ein weiterer Künstler der Gruppe, lesen Sie hier: http://eppendorfer.de/die-kunst-der-buchstaben/