Neuer Schlüssel
zum sozialen Wohnen

Grundsteinlegung mit Schlüsselbund-Vorständin Petra Eggert (von rechts), Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, dem Polier und Schlüsselbund-Vorstand Rainer Hölzke - begleitet von einer Kamera des NDR, die für das Hamburg-Journal filmte. Foto: Hinrichs

Was lange währt, wäre zuletzt beinahe noch an den sich verschlechternden Finanzierungs-Rahmenbedingungen gescheitert. Dennoch konnte die Wohnungsgenossenschaft Schlüsselbund eG heute in Hamburg-Neuallermöhe  den Grundstein für ein  Bauvorhaben legen, mit dem bezahlbarer Wohnraum für 40 Menschen mit psychischen oder geistigen Behinderungen oder anderen Belastungen geschaffen wird. Bundesweite Besonderheit: Dass die Bau-Genossenschaft von über 25 gemeinnützigen Unternehmen sozialer Dienstleistungen gegründet wurde, scheint bislang einzigartig. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel nannte die Initiative das „Social Start-up“ unter den Genossenschaften. 

„Wir sind angesichts geänderter Förderungen auf Bundesebene ins Trudeln gekommen“, so vor der Grundsteinlegung Schlüsselbund-Vorstand Rainer Hölzke. Nachdem auf Bundesebene Anträge bei staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau nicht mehr bewilligt wurden, „standen wir blank“ da, erklärte er. „Wir haben das über eine Erhöhung der Genossenschaftsanteile hingekriegt“, das sei ein Kraftakt gewesen, so Hölzke weiter. Im übrigen sei man u.a. von Finanzsenator Dr. Andreas Dresse gut unterstützt worden. Das Baugrundstück  – eine 850 Quadratmeter große Fläche im zu Bergedorf gehörenden Wilhelm-Osterhold-Stieg 9 – wurde nach Erbbaurecht vergeben.  Gefördert wird der Bau nun von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB). Die Baubetreuung hat die Stadtentwicklungsgesellschaft Stattbau Hamburg GmbH übernommen.

30 Wohnungen für „vordringlich Wohnungssuchende”

In dem viergeschossigen Gebäude entstehen 30 Wohnungen für „vordringlich Wohnungssuchende“ für fast 40 Personen. Die Belegung ist – regional bezogen – auf einzelne Genossenschaftsmitglieder aufgeteilt: Zwei Wohnungen kann der Fürsorgeverein e.V. an Haftentlassene vergeben, zehn Kleinstwohnungen sind für Jungerwachsene und das Programm „Hier wohnt Hamburgs Jugend“ vorgesehen. Neun Wohnungen kann die alsterdorf Assistenz Ost an Eltern mit einer Behinderung und ihre Kinder vergeben, und die restlichen neun Wohnungen sind für den Bergedorfer Träger von Hilfen für psychisch beeinträchtigte Menschen, Der Begleiter e.V, reserviert. 

Mit Fertigstellung wird aktuell im Herbst 2023 gerechnet. Danach sollen weitere Wohnungen entstehen. So am Osdorfer Weg, wo die Genossenschaft ebenfalls ein Gelände in Erbpacht zur Verfügung gestellt werden könnte. Allerdings müssten vorher erstmal die neuen Fördermöglichkeiten geklärt werden, so Rainer Hölzke. 

Einen weiteren Bericht über die Grundsteinlegung selbst lesen Sie in der nächsten EPPENDORFER-Printausgabe 6/22, die Anfang November erscheint.