Sozialpsychiatrie
trauert um Klaus Dörner

Die Sozialpsychiatrie trauert um einen ihrer größten Vordenker: der Psychiater und Psychiatriehistoriker Klaus Dörner ist am vergangenen Sonntag, den 25. September, verstorben. Er wurde 88 Jahre alt. „Er hinterlässt eine große Lücke – als Mensch und als Psychiater, der wie nur wenige die psychiatrische Landschaft in Deutschland bis heute verändert hat“, schreibt der Psychiatrie -Verlag in einem Nachruf auf seiner Homepage. In dem von Döner mitgegründeten Verlag erschien 1978 „Irren ist menschlich“, der mit 400.000 verkauften Exemplaren und über 20 Auflagen wohl größte „Dauerbrenner“ und Bestseller der Psychiatriegeschichte.  

Döner habilitierte sich an der Psychiatrischen Universitätsklinik Hamburg und fungierte von 1980 bis 1996  als ärztlicher Leiter der Westfälischen Klinik in Gütersloh für Psychiatrie, Psychosomatik und Neurologie. An der Universität Witten/Herdecke lehrte er Psychiatrie. 

Doch Klaus Dörner sei nicht nur Theoretiker gewesen, schreibt der  Psychiatrie-Verlag, „seine unvergessenen Vorträge und zahlreichen Bücher waren immer unmittelbar auf die Praxis bezogen, ob es um die Verwicklung deutscher Psychiater*innen in die Verbrechen der Nationalsozialisten ging, um gesellschaftliche Verantwortung, um (Versorgungs-)Politik oder um Wohn- und Lebensformen im Alter – sein Denken drehte sich ganz konkret um den menschlichen Umgang, um Achtung und Haltung. Der Appell: Psychiatrie aus der Sicht ,der ›Schwächsten‹ her denken’. “ 

Weiterer Bericht folgt …