Krieg & Trauma: Wie Hamburg hilft

Centra ist in Hamburg-Hammerbrook angesiedelt. Foto: centra

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) koordiniert ab sofort die psychosoziale Versorgung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die in Hamburg angekommen sind. Die Flüchtlingsambulanz und das Koordinierende Zentrum für traumatisierte Geflüchtete (centra) des UKE vermitteln Geflüchteten Therapieplätze in Praxen und anderen Einrichtungen der psychotherapeutischen und psychiatrischen Regelversorgung. In Einzelfällen werden die traumatisierten Geflüchteten aus der Ukraine auch direkt in den beiden Einrichtungen des UKE behandelt, teilte das Uniklinikum weiter mit. 

„Viele Geflüchtete leiden aufgrund ihrer Erlebnisse in ihrem Heimatland oder während ihrer Flucht nach Hamburg unter posttraumatischen Belastungsstörungen, depressiven Störungen oder Angststörungen. Wir bemühen uns, Betroffenen den oft dringend benötigten niedrigschwelligen Zugang zu qualitativ hochwertigen Beratungs- und Behandlungsangeboten zu geben“, sagt Prof. Dr. Ingo Schäfer, Leiter von centra und Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE.

Angebote für Minderjährige 

Die UKE-Flüchtlingsambulanz koordiniert die Versorgung von minderjährigen Geflüchteten aus der Ukraine und vernetzt Therapiesuchende mit Therapeut:innen in Praxen und anderen Kliniken. Zugleich erhalten, wenn möglich, junge Geflüchtete mit Traumafolgen wie Angst, Schlafstörungen oder Sprachverlust auch direkt im UKE Unterstützung. Die Flüchtlingsambulanz bietet seit 1998 Psychotherapien, psychiatrische und psychosoziale Angebote sowie non-verbale Therapieformen wie Kunsttherapie sowohl einzeln als auch in Gruppen an – und das  ungeachtet des Aufenthaltsstatus‘ der Patient:innen. Für aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder Angehörige wurde eigens eine  psychosoziale Telefonsprechstunde eingerichtet. Hier erhalten auch Betreuende, Ehrenamtliche, Pädagog:innen oder Ärzt:innen und Psycholog:innen bei Fragen rund um die Versorgung von Geflüchteten mit Traumafolgestörungen Unterstützung. Die Beratung ist dienstags zwischen 10 und 11 Uhr und donnerstags zwischen 14 und 15 Uhr unter der Telefonnummer 0152 228 15335 sowie per E-Mail an fluechtlingsambulanz@uke.de erreichbar. Qualifizierte Sprachmittler:innen sind anwesend. Angedacht sind zudem Beratungs- und Informationsangebote für Betreuende in den Erstaufnahmeeinrichtungen.

Angebote für Volljährige 

Aus der Ukraine geflüchtete Menschen ab 18 Jahren erhalten bei centra psychologische Ersthilfe und werden dann an Praxen und andere Kliniken der psychotherapeutischen und psychiatrischen Regelversorgung weitervermittelt. In Einzelfällen werden nach einer  Beratung auch direkt bei centra traumaspezifische Krisenintervention sowie Kurz- oder Langzeittherapie durchgeführt. „Dabei setzt sich centra besonders für Gruppen mit speziellen Bedarfen wie geflüchtete Frauen mit traumatischen Erfahrungen ein“, so die UKE-Pressestelle. Bei den Beratungs- und Behandlungsgesprächen werden die behandelnden Ärzt:innen von Sprachmittler:innen unterstützt. Außerdem bietet centra für Ärzt:innen und Therapeut:innen, aber auch für Interessierte Fortbildungen zu traumspezifischen Themen an sowie zahlreiche Supervisionsangebote, unter anderem für Ehrenamtliche.

Centra: Heidenkampsweg 97, Beratung: montags zwischen 14 und 17 Uhr und freitags zwischen 9 und 12 Uhr unter der Telefonnummer 040 23205222 sowie per E-Mail an info@centra.hamburg. Weitere Informationen zur Flüchtlingsambulanz: www.uke.de/mvz/fluechtlingsambulanz. Weitere Informationen zu centra: https://centra.hamburg/