Inwiefern können uns tierische Emotionen Erkenntnisse über den Menschen liefern? Wo beginnt das Menschliche und wo endet das Tierische? Diesen Fragen geht die Wissenschaftsdokumentation „Menschenaffen – eine Geschichte von Gefühl und Geist“ nach, die noch bis Anfang August in der Arte-Mediathek zu sehen ist.
Einmalige Filmaufnahmen belegen, dass auch Schimpansen Krieg untereinander führen. Schimpansen versöhnen sich nach Kämpfen und trösten sich gegenseitig. Schimpansengemeinschaften sind zudem von Sitten und Bräuchen geprägt, die sich von Stamm zu Stamm unterscheiden. Verhaltensexperimente demonstrieren, dass sie aber auch Mitgefühl, Kooperation, Fairness und Reziprozität zeigen. Ist die Entstehung von Moral und Kultur doch kein rein menschlicher Verdienst? Wo beginnt das Menschliche und wo endet das Tierische?
Die Dokumentation von Anja Krug-Metzinger führt in eine der letzten großen Wildnisse Westafrikas, den Bergurwald Nigerias, und zeigt Aufnahmen versteckter Kamerafallen. Viele Fragen werden aufgeworfen: Welche Bedeutung haben die geheimnisvollen Steinhäufungen, die Schimpansen in der Nähe von Bäumen oder in Baumöffnungen zurückgelassen haben? Derartige Steinansammlungen wurden bisher ausschließlich dem Homo sapiens zugeordnet. Gibt es Vorformen von Religion? Wie intelligent sind unsere nächsten Verwandten wirklich? In welcher Art von Gesellschaften haben unsere gemeinsamen Vorfahren gelebt? Woher kommt das Phänomen der Fremdenfeindlichkeit? Vor der Kamera zu Wort kommen dazu hochkarätige Fachleute wie Jane Goodall, Frans de Waal und Volker Sommer. (rd/arte)