Wenn aus Schmerz
Gewalt wird

Panik im Einkaufszentrum: Saschi (Lea ZoÎ Voss) flüchtet gemeinsam mit Milan (Ben Winkler), dem Sohn von Mario, vor den Schüssen. Foto: ZDF und (c) Umut Dag / Tivoli Film / Mona Film

Reges Treiben im Einkaufscenter “Sunshine City”. Plötzlich fallen Schüsse, und es bricht Panik aus. In der ab heute in der ZDF Mediathek einstellten Dramaserie “Am Anschlag – Die Macht der Kränkung” erzählen einzelne Episoden über jeweils einen Menschen, der aufgrund einer tief sitzenden Kränkung der Täter sein könnte. Drehbuchautorin Agnes Pluch dringt tief in die Psyche der einzelnen Beteiligten ein.

Das Dramatische liegt im Alltäglichen. Jede der Hauptfiguren erfährt Kränkungen und wird auch selbst zum Kränkenden. Doch wann sitzt der Schmerz bei einem Menschen so tief, dass er sich gewaltsam Bahn brechen muss? Das ist die Fragestellung, die sich durch die Serie zieht, deren Grundidee auf dem Sachbuch “Die Macht der Kränkung” des Psychiaters Reinhard Haller beruht.

“Jeder kränkt im Laufe seines Lebens, jeder ist kränkbar und wird gekränkt. Was kränkt, ist aber ganz individuell, und wer kränkt, tut dies häufig unbewusst. Dennoch stehen oft kleine persönliche Verletzungen am Anfang ganz großer Katastrophen”, so die Autorin Agnes Pluch.

„Dieser Gedanke war für mich Ausgangspunkt, um in einer Geschichte verschiedene Lebenswege kreuzen zu lassen. Ich wollte eine Art ,Reigen der Kränkungen’ kreieren und zeigen, wie die emotionale Verletzung einer Figur zu einer weiteren bei der nächsten Figur führen kann – fast so wie eine Kugel im Billardspiel, die der nächsten den Drall verleiht. Ein Shopping-Center war für mich die ideale Location dafür, weil hier ganz natürlich Menschen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten aufeinandertreffen können.” (rd/ZDF)