Messe: Von
Leben und Tod

Ein Messestand bietet passend zum Thema geschneiderte Stoffpuppen an. Foto: Leben und Tod

Unter dem Titel „…und da ist immer noch ein Licht!“ diskutieren und informieren Expertinnen und Experten am Freitag und Samstag, 5. und 6. Mai  in der Messe Bremen über den Umgang mit Krise, Trauma und Suizid in der Sterbe- und Trauerbegleitung. Die „Leben und Tod“ ist einerseits Kongress für ein Fachpublikum und andererseits Messe. Und sie bietet den Rahmen, um ins Gespräch zu kommen. Denn es gebe eine goldene Regel in der Krisen- und Traumabegleitung: Reden hilft!, so die Sprecherin der Messe, Kerstin Weiß. 

Der Zuhör-Experte


Olav Meyer-Sievers vom Kriseninterventionsteam (KIT) in Hamburg weiß das. Er und seine Leute werden oft in den größten Krisenfällen kontaktiert, die man sich vorstellen kann: Sievers und sein Team spenden Trost und hören zu, wenn Angehörige vom Tod eines nahestehenden Menschen erfahren. Sie sind Profis im Zuhören. Worauf es dabei ankommt, erklärt Olav Meyer-Sievers in einem Vortrag bei der Leben und Tod.

Die Betroffene

Die ehemalige VIVA-Moderatorin Milka Loff Fernandes will Menschen hingegen helfen, bevor sie keinen Ausweg mehr in ihrem Leben sehen. Selbst von Depressionen betroffen, hat Loff Fernandes jüngst ein Buch veröffentlicht, mit dem sie das Selbstwertgefühl ihrer Leserinnen und Leser stärken will. Denn in Zeiten zunehmender Präsenz in Sozialen Medien steigt für viele Menschen auch der Druck zur Perfektion. Gerade bei Heranwachsenden und jungen Erwachsenen hat das großen Einfluss auf das Befinden. Zahlreiche Studien zeigen: Wenn die Likes ausbleiben, nehmen junge Menschen häufig Schaden. Das muss nicht sein, meint Milka Loff Fernandes. Und sie gibt  Ratschläge, wie sich das Selbstwertgefühl steigern lässt. 

Die aktuelle Debatte

Derzeit wird in Deutschland die Frage diskutiert, wie die Sterbehilfe neu geregelt werden kann, denn das Bundesverfassungsgericht hatte 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für verfassungswidrig erklärt. …

„Suizid ist nach wie vor ein großes Tabuthema, über das selbst in Fachkreisen wenig gesprochen wird“, sagt Projektleiterin Meike Wengler. „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion zum assistierten Suizid merken wir, dass professionell Begleitende häufig mit ethischen Herausforderungen zu kämpfen haben. Darüber werden wir sprechen.“ Das Vortrags- und Workshop-Angebot reicht von Fragen über den Umgang mit offen ausgesprochenen Todeswünschen, Selbstvorwürfen der Trauernden bis hin zur Selbstfürsorge.

Besuchende können an insgesamt  rund 60 Vorträgen und Workshops teilnehmen. Die begleitende Ausstellung mit rund 130 Messeständen sowie das Rahmenprogramm mit Lesungen und Musik richtet sich vor allem an Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger:innen. Das Messeticket für den Besuch der Ausstellung kostet ab 8 Euro. Die Tickets für die Teilnahme am gesamten Vortragsprogramm kosten ab 29 Euro.

Mehr Infos unter: www.leben-und-tod.de