Jahrelang teilte die Regisseurin und Grimme-Presiträgerin Connie Walther ihr Leben mit einem unkastrierten Rüden. Wegen ihm lernte sie die Hundetrainerin Nadin Matthews kennen. Deren beruflicher Ursprung liegt in der Sozialarbeit. Heute bietet sie diverse Ausbildungen an, darunter auch solche für Halter von Unterstützungshunden sowie für Hundepsychotherapie.
Connie Walther war fasziniert von der Trainerin, der Angst fremd zu sein scheint. Am Ende entstand aus diesem Kontakt die Idee für den Spielfilm „Die Rüden“, der am Donnerstag, 20. August, bundesweit in die Kinos kam. „Kein Vademecum zum Thema Deeskalationsstrategie, sondern eine dunkle Allegorie auf die Triebdynamik aggressiver Maskulinität“, umschrieb epd-Film den Film.
Das Setting: Vier junge Gewaltkriminelle in Overalls, die wirklich im Gefängnis waren, hier aber als Schauspieler agieren, drei sehr aggressive Hunde mit Maulkörben, eine Arena aus dunklem Beton. Dazwischen, als Chefin sozusagen, die Trainerin Lu Feuerbach (Nadin Matthews), die Anweisungen gibt – und Verhaltenserklärungen liefert.
Das psychologische Experiment besteht darin, dass sich die Männer, um sich den Hunden nähern zu können, in das tierische Gegenüber hineinversetzen müssen. Mogeln, „vorspielen“, funktioniert nicht: Die Hunde können die echten Gefühle spüren. Um eine Beziehung zu den beängstigenden Hunden zu finden, müssen die Gewalttäter Empathiedefizite – und viele Ängste – überwinden.
„Sehr anstrengend, sehr sehenswert“, so das Urteil der EPPENDORFER-Rezensentin über den äußerst ungewöhnlichen, experimentellen Spielfilm. Einen ausführlicheren Bericht lesen Sie auf der Filmseite der nächsten EPPENDORFER-Printausgabe, die am 8. September erscheint. (rd/hin)