Querfeldt ein
in Berlin

Querfeldt-Collage aus dem Jahr 2020.

Ob Kant, Leibniz oder Freud, kaffeekochende Äffchen oder Spitzengardine – Es gibt nichts, was es nicht gibt, in den dicht bestückten Kompositionen des Künstlers MACKS QUERFELDT. Aus einer Fülle an Materialien (Zeitungs- und Magazinausschnitte, gefundene Objekte, Schnüre und Polster bis hin zu Perücken) arrangiert er seine Sicht auf die Welt. In einem ständigen Prozess des Sammelns und Selektierens entstehe so „ein Protokoll gesellschaftlicher Umbrüche“, schreibt die Berliner Galerie Art Cru, wo derzeit eine Ausstellung des Künstlers läuft. Der Titel: „Stapellauf – na klar“.

Unter den 25 gezeigten Werken fänden sich zahlreiche „klassische“ Collagen, die in ihrer Kombination mit farbig grundierten Leinwänden, auf denen der Künstler seine Cutouts platziert, in ihrer Wirkung zuweilen an Pioniere der Collage und Pop Art, wie z. B. Robert Rauschenberg, erinnern würden.  Die BetrachterInnen würden mit einer Masse an Elementen konfrontiert, die sie fordere aber nicht überfordere. 

Die Ausstellung bietet auch einige Überraschungen im Umgang mit Form und Medium. So wölbt sich das Motiv der Einladungskarte den BesucherInnen entgegen: Es handelt sich um ein mit Stoff umkleidetes Polster, mit einem knallroten Geschenkband umwickelt. 

In einem weiteren Werk hat der Künstler mit Acrylfarbe ein auf der Straße gefundenes Ölbild bearbeitet. Das ursprüngliche Idyll mit Waldsee und Gebirgskette wurde verfremdet, jeder Baumstamm effektvoll mit einem blau-roten Farbstrich übermalt und ein einzelnes ausgeschnittenes Gesicht mit einer Kopfbedeckung hinzugefügt, die so aussieht, als sei sie aus zahlreichen Einzelelementen zusammengesetzt.  

Macks Querfeldt ist seit Anfang der 90er Jahre in verschiedenen Projekten als Künstler und in der Kulturarbeit aktiv. Er arbeitete in der Filmausstattung, der Werbung und ist seit 2010 in der Holzwerkstatt der VIA Blumenfisch gGmbH tätig, wo er sich an einem eigenen Atelierplatz der Fertigung seiner Kunst widmen kann. (rd)

Die Galerie ART CRU in der Oranienburger Str. 27 in Berlin-Mitte ist seit 2008 Berlins einzige Galerie für so genannte Outsider Art.  Die Ausstellung dauert bis 27. August. Öffnungszeiten: Di u. Do: 12 – 18 Uhr, Mi: 14 – 18 Uhr, mehr unter: www.art-cru.de