2019 suchten insgesamt 15.435 Personen Hilfe in einer der 57 Hamburger Suchthilfeeinrichtungen. Damit stieg die Zahl der Hilfesuchenden weiter an (Vorjahr: 15.068). Wobei mehr als 1800 der Hilfesuchenden Partner bzw. Angehörige waren. Viele der Süchtigen sind von schweren biographischen Belastungen geprägt. „Diese seit Jahren weitgehend konstant sehr hohen Zahlen der Inanspruchnahme der Suchthilfeeinrichtungen belegen Bedarf und Nachfrage nach Suchthilfe und darüber hinaus, dass die Angebote des differenzierten Hamburger Suchthilfesystems angenommen werden”, kommentierte der Hamburger BADO e. V. die aktuellen Zahlen aus seinem 23. Jahresbericht. Der Verein ist ein Zusammenschluss der freien Träger der Sucht- und Drogenhilfe in Hamburg und der zuständigen Behörde für Gesundheit und Soziales zum Zweck der Dokumentation und Evaluation in der Hamburger Suchthilfe.
Was konsumierten die Hilfesuchenden? 30 Prozent – 4131 – nannten ausschließlich Alkohol. Gefolgt von Opiatabhängigen (3437, 25 Prozent), davon zwei Drittel substitutiert. 2305 konsumierten Stimulanzien wie Kokain, Crack oder Amphetamine. Cannabis nannten 17 Prozent als Droge. 507 Menschen hatten ausschließlich Probleme mit Glücksspiel.
Fast die Hälfte aller Klient*innen wuchs mit Eltern auf, die selbst Suchtprobleme hatten. Ein Fünftel berichtete von Heimerziehung. Zwei Drittel der Frauen und etwa 60 Prozent der Männer hatten schwere körperliche Gewalt erfahren. Gut die Hälfte der Frauen berichtete von sexuellen Gewalterfahrungen. 15 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen hatten laut BADO schon einmal Suizidversuche unternommen. Die Männer – vor allem die opiatabhängigen – waren sehr viel häufiger vorbestraft bzw. inhaftiert gewesen. 36 Prozent der opiatabhängigen Männer hatten mindestens drei Jahre in Haftanstalten verbracht! (rd)
Der vollständige Bericht kann unter www.bado.de heruntergeladen werden.