Klappe zu! Festival
endet mit Prämierungen

Festival im Metropolit-Kino: 38 Wettbewerbsfilme im Angebot. Hier ein Bild vom Festival 2017. Foto: https://klappe-auf.com

Das bundesweit einzigartige 4. KLAPPE AUF!  Kurzfilmfestival im Hamburger Metropolis-Kino ist am Sonntag mit der Preisverleihung zu Ende gegangen. Insgesamt wurden 38 Kurzfilme in fünf Programmblöcken zum Thema „Befindlichkeiten und andere Katastrophen” gezeigt.  Schirmherr ist wieder der Regisseur Fatih Akin. Veranstalter ist die Evangelische Stiftung Alsterdorf.
 

Festivalleiter Andreas Grützner freute sich über „die bisher besucherstärkste Ausgabe des Festivals”: „In diesem Jahr ist es uns gelungen, über 1.100 Besucher für das Festival zu begeistern. „KLAPPE AUF!” ist durch und durch inklusiv: Ein inklusives Team verantwortete die Filmauswahl sowie die Organisation und Präsentation des Festivals. Alle Filme wurden mit Untertiteln für Gehörlose und Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte vorgeführt. Die Publikumsgespräche wurden von Gebärdensprach- und Schriftdolmetscher*innen begleitet, die die Wortbeiträge für Gehörlose simultan auf der Leinwand lesbar machten. Alle Veranstaltungsorte waren barrierefrei zugänglich.

Highlights der Eröffnung waren die emotionale Audiodeskription, mit der Jacques Palminger nach Angaben der Veranstalter nicht nur die blinden Gäste begeisterte, und der multimediale Auftritt der „Sounddrops”, dem Popchor von barner 16, deren Gesang von den Gebärdensprachdolmetscherinnen interpretiert wurde. Erstmals fand in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Autismus Institut auch eine Autismus-freundliche Vorführung statt, die auf großes Interesse stieß. Im Anschluss an die Filmvorführung wurden in leichter Sprache komplexe Fragen zum Thema beantwortet.

Die Preisträger

38 Wettbewerbsfilme konkurrierten um drei Jurypreise sowie den Publikumspreis und den Teampreis.

Der erste Preis, mit 1.500,- Euro dotiert, ging an den Dokumentarfilm Schiefervirus von Olivia Nigl über ein stillgelegtes Bergwerk. Die Jury begeisterte vor allem „die Leidenschaft mit der ein Kindheitstraum verwirklicht werden kann. Die Bildsprache lädt uns in eine fremde Welt ein. Der Dokumentarfilm hat uns mit seinem Virus infiziert”, lautet das einhellige Urteil.

Der mit 1.000 Euro ausgestattete zweite Preis ging an Carlotta’s Face von Valentin Riedl und Frédéric Schuld. „Mit dem zweitplatzierten Film ist ein inspirierendes Animationskunstwerk entstanden. Durch ihre bewegende Lebensgeschichte lädt uns die Protagonistin zu einer Erweiterung unserer Wahrnehmung, von Perspektiven und Realitäten ein.“

Den dritten Preis über 500,- nahm Áine Phillips für ihren Film Buttered Up entgegen. Über ihn urteilte die Jury „Die meisten Gefahren lauern Zuhause. Dieser Film zeigt uns jedoch sehr lustvolle Seiten des Haushaltsalltags. Überholte Frauenbilder werden hier auf flutschige Art durch Sofa und Spüle gezogen.”

Der mit 1.000,- dotierte Publikumspreis ging an Kleptomami von Pola Beck. Ihre sehr komische, herrlich sarkastische Abrechnung mit den Ansprüchen an perfekte Mütter begeisterte die Zuschauer und wurde mit Szenenapplaus belohnt.

Mit dem Teampreis (1.000 Euro) zeichnet das Festivalteam den Film aus, der alle am meisten beeindruckt und bewegt hat. Dieses Jahr geht der Preis an Silhouetten von Davide De Lillis und Julia Metzger-Traber. Ihr dokumentarisches Video-Gedicht zeigt elf junge Vietnames*innen – alle Opfer der Spätfolgen des Kampfstoffs Agent Orange, der von den US-Truppen im Vietnam-Krieg eingesetzt wurde – tanzend vor dem Eingang ihres Friendship Villages. (rd)

Weitere Infos zum Festival unter:
www.klappe-auf.com