Sucht ist ein großes Thema in den USA. Drei Filme behandeln Abhängigkeit in verschiedenen Zusammenhängen. „Beautiful boy” kommt an diesem Donnerstag in die deutschen Kinos.
Mehr als 70.000 Menschen starben in den Vereinigten Staate 2017 an einer Überdosis. Bei vielen fing es mit Schmerzmitteln an. So wie bei Ben, Hauptfigur in dem Film „Ben is back“, der am 10. Januar in die deutschen Kinos kam. Eine überragende Julia Roberts spielt darin die Mutter eines Sohns, den sie in der Entzugsklinik wähnt und der Weihnachten plötzlich vor der Tür steht. Sie gibt ihm 24 Stunden bis zur Rückkehr. Doch noch schneller wird er von seiner Drogenvergangenheit eingeholt. Die Schuld gibt die Mutter dem ehemaligen Arzt von Ben, der diesem nach einem Skatboard-Unfall die Tabletten verschrieb, die ihn später ihn die Heroinsucht abgleiten ließ.
Auch Beautiful Boy, der am 24. Januar in den deutschen Kinos anläuft, handelt von einem Elternteil – dieses Mal ist es der Vater – und dem drogenabhängigen Sohn. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und den Autobiografien eines Vaters und seines Sohnes: auf David Sheffs Beautiful Boy und Nic Sheffs Tweak: Growing Up on Methamphetamines. Allerdings erfährt man nicht wirklich, warum Nic einst in die Sucht abgerutscht ist. Erzählt wird die Geschichte einer Familie, wie sie über viele Jahre gegen die Abhängigkeit des Ältesten kämpft. Ein Leben zwischen Rückfällen und Genesungen – sieben Therapieeinrichtungen und 13 Rückfälle des realen Protagonisten sind überliefert. Eine herzzerreißende Vater-Sohn-Geschichte, die im gehobenen Milieu und in schöner Umgebung spielt. Das Credo: Sucht kann jedem passieren und ist eine Krankheit, keine Wahl. Liebe lässt die Probleme überwinden … Die Geschichte endet – wie der wahre Fall – hoffnungsvoll. „Nic Sheff hat sich inzwischen von seiner Sucht erholt und seine Suizidgedanken unter anderem als Co-Produzent und Autor in der kontroversen Serie Tote Mädchen lügen nicht verarbeitet“, wusste die Zeit zu berichten.
Oscarverdächtig ist indes ein schon etwas älteres Musikerdrama mit Alkohol in der Haupt-/Nebenrolle: „A star is born“ heimste neun Nominierungen ein – aber auch ein Prädikat „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). „Bradley Cooper inszeniert sich selbst überzeugend als gebrochener und abgehalfteter Rockstar, dessen Alkoholismus nicht nur dabei ist, seine Karriere, sondern auch sein Leben und seine große Liebe zu zerstören. Gerade in diesen Szenen behandelt der Film das Thema Sucht ehrlich und ungeschönt“, heißt es auf der FBW-Homepage über den Film über einen Rockstar, der seine besten Zeiten hinter sich hat und im Abwärtsstrudel Ally alias „Lady Gaga“ entdeckt, fördert – und liebt. Der Film dürfte zur spätestens zur Oscar-Verleihung in der Nacht vom 24. zum 25. Februar wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. (hin)