„Geheimnisse
der Seele”

Laut dem „Ikea-Test" gibt man für Selbstgebautes mehr Geld aus. Foto: ZDF/Torbjörn Karvang.

Kann man einen Menschen dazu bringen, sich zu verlieben? Lässt sich seine Erinnerung manipulieren? Seit Jahrhunderten versuchen Wissenschaftler, menschlichen Gefühlen auf die Spur zu kommen. Häufig geschieht dies mit psychologischen Experimenten. Die ZDFinfo-Doku „Geheimnisse der Seele” stellte am Mittwoch, 2. Oktober 2019, 20.15 Uhr, die wichtigsten historischen Experimente vor und führte verblüffende aktuelle Versuche durch (Wiederholung am Mittwoch, 9. Oktober, 8.15 Uhr und 17.45 Uhr).

Aus der Ankündigung des Senders: „Experimente zeigen, dass der Mensch oft weniger Kontrolle über sich hat, als er ahnt. So wies Stanley Milgram in den 1950er-Jahren beispielsweise nach, dass Menschen bereit sind, zu foltern und sogar zu töten, wenn man ihnen die Verantwortung dafür abnimmt. Auch andere Forscher waren in ihrem Vorgehen nicht zimperlich: Das Psychologen-Ehepaar Sherif testete Mitte der 1950er-Jahre wie Kriege entstehen. Ihre Versuchskaninchen waren elfjährige Kinder. 

Die Dokumentation überträgt berühmte Experimente in die Jetztzeit – beispielsweise den Gruppenzwang-Test von Solomon Asch. Er zeigte in den 1960er-Jahren, dass Menschen wissentlich falsche Antworten geben, um sich einer Gruppe unterzuordnen. Die Wissenschaftler der Universität Köln gehen zudem einer Frage nach, die Arthur Aron in den 1970er-Jahren erforschte: Kann man es schaffen, dass zwei Menschen sich ineinander verlieben, indem man sie in bestimmte Situationen bringt? 

Auch neuere Experimente werden unter die Lupe genommen. So fanden Wirtschaftswissenschaftler im Jahr 2009 heraus, dass es einen sogenannten „Ikea-Effekt” gibt: Probanden schätzen den Wert eines Produktes höher ein, wenn sie es selbst gemacht haben.” Auch die False-Memory-Forschung liefert überraschende Ergebnisse. Psychologen hätten nachweisen können, dass sich falsche Erinnerungen in das menschliche Gedächtnis einpflanzen lassen.