„Gedopte Gesellschaft”

ADHS zählt zu den häufigsten psychischen Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Betroffene werden mit Medikamenten wie Ritalin behandelt. Doch deren Wirkung ist umstritten. Foto: ZDF/Jan Sindel

Methylphenidat heißt der Wirkstoff, der unter dem Namen Ritalin eigentlich als Medikament bekannt ist – aber aufputschend wirkt und daher auch als Droge konsumiert wird. Es wird missbräuchlich verwendet, um die eigene (Kopf-) Leistung zu steigern. Die ZDFinfo-Doku „Gedopte Gesellschaft – Streitfall Ritalin und Co.” beschäftigt sich am Sonntag, 16. Februar 2020, um 20.15 Uhr, mit den umstrittenen Wirkstoffen, die für Hirndoping verwendet werden. 

Für die einen sind sie ein Segen, für andere „Kinder-Koks”: ADHS-Medikamente wie Ritalin. Ihr Wirkstoff zählt wie Kokain zu den Amphetaminen. Genau das macht Ritalin auch für einige Gesunde interessant – denn bei ihnen wirkt es wie ein Aufputschmittel. Es steigert die Leistung und fördert die Konzentration. Weil sie sich für besondere Herausforderungen wappnen wollen, greifen deshalb auch immer häufiger Schüler, Studenten und Berufstätige zu Ritalin und ähnlichen Präparaten. Experten warnen entschieden vor dem Missbrauch von ADHS-Medikamenten, denn die Nebenwirkungen des Hirndopings seien fatal.

Wie einfach es ist, an die Pillen heranzukommen und was genau passiert, wenn man sie nimmt, das zeigt auch eine im Internet zugängliche Online-Reportage von Dennis Leiffels in einem „Funk”-Beitrag. Funk ist ein Online-Medienangebot von ARD und ZDF für Jugendliche und junge Erwachsene.  Der junge Reporter schluckt eine Pille, lernt unter Zeitdruck für die Taxiprüfung und trifft Studierende die ebenfalls den Leistungsdruck an den Unis mit Medikamenten angehen oder einfach sich noch weiter optimieren wollen. 

Ebenfalls am 16. Februar  ab 18.00 Uhr zeigt ZDFinfo die zweiteilige Dokumentation „Drug Wars“ über „feierfreudige Briten, für die Kokain inzwischen zum Wochenendritual gehört”. Dabei wird Koks längst nicht mehr auf der Straße gehandelt, sondern kann ganz bequem online bestellt werden. Aus der Ankündigung: „Das Filmteam wird Zeuge, wie sich zwei Studenten verschiedene Drogen im Internet bestellen und bis vor die Haustür liefern lassen. Ein paar Freunde aus London bestellen Koks beim Dealer ihres Vertrauens, als würden sie eine Pizza ordern.“ Die Dokumentation begleitet außerdem Straßendealer und Partylöwen durch die Nacht und zeigt einen Großhändler, der sein Geschäft vom heimischen Küchentisch aus betreibt. Kokain sei tief in alle Schichten und Altersgruppen der britischen Gesellschaft vorgedrungen.  (rd)

ZDFinfo wiederholt “Gedopte Gesellschaft – Streitfall Ritalin und Co.” am Mittwoch, 19. Februar 2020, ab 3.30 Uhr, am Freitag, 21. Februar 2020, 10.45 Uhr sowie am Samstag, 22. Februar 2020, 6.00 Uhr. Die beiden Folgen von „Drug Wars” werden ab Donnerstag, 20. Februar 2020, ab 5.30 Uhr, sowie Freitag, 21. Februar 2020, ab 9.15 Uhr, und am Samstag, 22. Februar 2020, ab 7.30 Uhr erneut gezeigt.