Tabak ist unter Hamburger Jugendlichen zunehmend out, aber das „dampfen” von E-Zigaretten und E-Shishas nimmt zu. Das geht aus der aktuellen SchülerInnenbefragungen zum Umgang mit Suchtmitteln (SCHULBUS) aus 2018 hervor. Die Autoren sehen ferner „klare Hinweise”, dass Jugendliche über das so genannte „Dampfen“ von E-Zigaretten und E-Shishas zum Nikotinrauchen gelangen. Vor diesem Hintergrund plädierte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) für ein Werbeverbot für die E-Produkte analog zum Verbot der Tabakwerbung.
In den letzten 30 Tagen hatten 21 Prozent der Jungen und 22 Prozent der Mädchen geraucht. In 2012 hatten noch 35 Prozent der Jungen und 33 Prozent der Mädchen angegeben, im letzten Monat geraucht zu haben. Die Anzahl der jungen DampferInnen hat sich dagegen in den letzten drei Jahren um sechs Prozentpunkte auf 17 Prozent in 2018 erhöht. Dazu Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks: „Für langjährige Raucher können E-Zigaretten ein Ausstieg aus dem Tabakkonsum sein. Bei Jugendlichen ist es jedoch umgekehrt: E-Zigaretten und E-Shishas, bei denen überdies gesundheitsschädliche Schadstoffe freigesetzt werden, sind oft ein Einstieg in das Nikotinrauchen, weil sie bei jungen Menschen die Hemmschwelle senken, Rauch zu inhalieren.”
Auch die Entwicklung beim Alkoholkonsum sei erfreulich. So blieben die Zahlen bei Jugendlichen hier auf dem vergleichsweise niedrigen Niveau des Jahres 2015. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen ging sogar zurück. Eine Zunahme sei bei der missbräuchlichen Nutzung des Internets zu erkennen – vor allem bei jungen Frauen.
Zurückgeht offenbar auch das so genannte „Binge Drinking“: Nur noch 17 Prozent der Jugendlichen gaben 2018 an, im letzten Monat mehr als fünf alkoholische Getränke bei einer Trinkgelegenheit konsumiert zu haben (= Binge Drinking). In 2012 hatten noch 31 Prozent der Jugendlichen angegeben, Rauschtrinken zu praktizieren.
Der Konsum illegaler Drogen bleibe ebenfalls auf niedrigem Niveau. Ein leichter, nicht signifikanter Anstieg sei beim Konsum von Cannabis zu verzeichnen (von zwölf auf 14 Prozent), wobei die Zahl der Cannabis-KonsumentInnen mit problematischem Konsum leicht abgenommen habe.
Für die Studie wurden 1.033 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. (rd)
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