Auszeichnung für Bremer
Psychiatrie-Vorreiter

 Das Psychiatrische Behandlungszentrum Bremen-Nord (BHZ) erhält den  Förderpreis der Stiftung für Soziale Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) 2023.  Das Behandlungszentrum verbindet Soteria und personenzentrierte Ansätze mit einer sozialräumlichen  Orientierung. Es habe  „in der aktuellen Diskussion um die Krankenhausversorgung einen zukunftweisenden Modellcharakter“, so Christian Reumschüssel-Wienert, der als Vertreter der Stiftung  den Preis an das Team des BHZ überreichte. Es setze „wichtige Elemente zur Ambulantisierung um, bietet inmitten des Bremer Stadtgebietes eine sichtbare Anlaufstelle für Menschen mit komplexen Hilfebedarfen“ .  

In dem stadtteilnahen Zentrum werden Patientinnen und Patienten von drei festen multidisziplinären Behandlungsteams begleitet. Egal ob stationär, tagesklinisch oder ambulant – die Bezugspersonen bleiben für die Menschen immer dieselben, so die DGSP. Chefarzt Dr. Martin Bührig stellte fest: »Die Menschen bauen so eine große Vertrauensbasis zueinander auf – und die Scheu, sich auch wiederholt Hilfe zu suchen, nimmt dadurch deutlich ab.« Bei den verschiedenen Behandlungsangeboten sind zudem Genesungsbegleitende fest eingebunden sowie regelmäßige trialogische Sitzungen vorgesehen, und es werden moderne Verfahren wie Open Dialogue oder Reflecting Team eingesetzt. Auch dies habe dazu geführt, dass die Zahl von Zwangsmaßnahmen und der Medikamenteneinsatz im BHZ im Laufe der Jahre signifikant gesunken seien.

Der Förderpreis der Stiftung wird in der Regel alle zwei Jahre für innovative Projekte und Initiativen zur gesellschaftlichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen vergeben. Er ist mit 2.500 Euro dotiert.

(rd / PM DGSP)