„Wie man sich bettet“ – unter diesem Titel zeigt die Galerie der Schlumper in Hamburg noch bis Ende Januar 2020 die Bilder von insgesamt acht Künstlern mit geistiger Behinderung.
„Kein Leben ohne Traum“, lautet das Motto der Schau . Um den Schlaf und das Träumen geht es in den Bildern, die von den Künstlerinnen und Künstlern der Schlumper (Stefanie Bubert, Miriam Hosner, Rohullah Kazimi sowie Horst Wäßle) sowie weiteren Gastkünstlern und -künstlerinnen (Robin Hinsch, Julia M. Esterlich, Stefan Marx, Franziska Opel und S. Abdellatif) zur Ausstellung beigesteuert wurden. Vom Veranstalter selbst heißt es dazu:
In der Ausstellung ist ein Bett nicht einfach ein Bett
„In der Kunst sind die Dinge selten das, was wir zu sehen glauben. Und so ist in dieser Ausstellung ein Bett nicht einfach nur ein Bett. Ein Bett ist weit mehr als ein Möbelstück zum Schlafen. Es kann Sehnsuchtsort, Krankenlager, Arbeitsplatz, Schutzzone, Lebensmittelpunkt sowie der erste und der letzte Platz im Leben sein. Ein Bett kann komfortabel oder spartanisch sein, nach ergonomischen Gesichtspunkten designed oder aus dem nackten Fußboden bestehen. Es kann im Stroh, im Sand, aus schweren Fellen oder dünnen Matten errichtet sein. Und es kann seinen Zweck als Feldbett, Luftmatratze oder Hängematte ebenso erfüllen wie ein Prunk- oder Paradebett.
Von jeher kommt dem Ort des Schlafens eine ganz besondere Bedeutung zu. Circa ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch schlafend, in einem rätselhaften Zustand des Kontrollverlustes über Körper und Geist. Wir kennen den Winterschlaf, den Mittagsschlaf, den Schönheitsschlaf, den Schlaf der Gerechten und den Beischlaf. Wir haben vom berüchtigten Sekundenschlaf und dem Phänomen des Schlafwandelns gehört. Wir fürchten Schlafes Bruder und die Schlaflosigkeit, wir ärgern uns über Schlafmützen und freuen uns über erholsamen Tiefschlaf.
„Starke Faszination für Wissenschaftler und Künstler“
In der Kunst- und Kulturgeschichte ist das Thema mit seinen sozialpolitischen, symbolischen, aber auch mystischen Aspekten schon immer ausgesprochen beliebt gewesen. Über alle Epochen und Kulturen hinweg setzt und setzte man sich mit dem Themenkomplex des Schlafes auseinander. Unzählige erotische Darstellungen, doch auch Szenen am Sterbebett oder Porträts von Schlafenden befinden sich in den Museen auf der ganzen Welt. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Arbeiten der Surrealisten interessant. Die Welt der Träume, ihre Geheimnisse und ihr Zauber üben bis heute eine starke Faszination auf Wissenschaftler und Künstler aus.“
Die Ausstellung „Wie man sich bettet“ läuft bis zum 26.01.2020. Die Galerie der Schlumper befindet sich in der Marktstraße 131, 20357 Hamburg, und ist Mi.-Fr. von 16-19 Uhr, Samstags von 11 – 17 Uhr sowie Sonntags von 14-17 Uhr geöffnet.