„Ruhe vor dem Sturm“ heißt eine Ausstellung mit Fotografien und Bilder über das Älterwerden von Akkela Dienstbier und Christine Henke, die die Galerie im Park am Klinikum Bremen-Ost noch bis 6. Oktober zeigt – begleitet von diversen Veranstaltungen zum Thema.
Essen auf Rädern, Rollator, Kreuzfahrten und Anti-Aging Mittel – ist das alles, was uns zum Älterwerden einfällt? Diese Frage haben sich die beiden Bremer Künstlerinnen Akkela Dienstbier und Christine Henke gestellt und damit ihr Kunstprojekt „Ruhe vor dem Sturm“ begonnen. Über ein Jahr haben beide mit Menschen ab vierzig Jahren gesprochen, sie zu Gedanken über das Leben befragt, sie fotografiert und zum Thema ihrer Kunst gemacht. Die Ergebnisse zeigen sie ab dem 30. Juni in der Galerie im Park am Klinikum Bremen-Ost.
Während Akkela Dienstbier Fotografien auf Folien aufgebracht und diese dann künstlerisch bearbeitet hat, ließ die Fotografin Christine Henke ihre Protagonisten im Studio frei vor der Kamera posieren. Wie viel sie von sich zeigen wollten, blieb ihnen überlassen. Herausgekommen sind ausdrucksstarke Schwarzweiß-Fotografien, die Ruhe, Klarheit und Selbstbewusstsein ausstrahlen. „Uns ist wichtig, eine wertschätzende Sicht auf das Alter zu vermitteln“, sagt Akkela Dienstbier. Im Vordergrund stünden Erfahrung, Weisheit, Lebenslust und eine gewisse Gelassenheit gegenüber gesellschaftlichen Konventionen.
Zu den Bildern gehören auch Ausschnitte aus Interviews, die Akkela Dienstbier mit ihren „Models“ geführt hat. Hierin bringen die Porträtierten ihre Vorstellungen vom Älterwerden zum Ausdruck. So sagt beispielsweise Elfriede: „Es ist schön zu erleben, wie die Kinder groß werden, um einen guten Kontakt zu haben. Ein gutes Leben bedeutet gesund sein, finanziell abgesichert; mal rauskommen, reisen und was anderes sehen. Mit 72 Jahren habe ich noch Englisch gelernt. So wie es jetzt ist, ist es gut. … Jetzt bin frei und ziehe auch alleine los.“
Diese persönliche Herangehensweise hat Achim Tischer, Leiter der KulturAmbulanz überzeugt: „Wir freuen uns über diese sehr persönliche Ausstellung“, sagt er, zumal das Älterwerden ein zentrales menschliches Thema sei, dessen Dauer sich inzwischen um Jahre verlängert habe.
Aus dem Veranstaltungsangebot: Am 18. August gibt es eine Erzählrunde zum Thema „Die Kraft der Alten“, bei der Menschen aus drei Generationen über ihre Erfahrungen mit dem Altwerden berichten. Außerdem bietet die Galerie im Park zahlreiche Führungen durch die Ausstellung an. Den Anfang macht Akkela Dienstbier am 21. Juli, Christine Henke führt am 25. August ebenfalls durch die Ausstellung. Am 22. September stellt Dr. Rainer Beßling in der Reihe „Wege in die Kunst“ einige Bilder vor. Beginn aller Veranstaltungen ist 15 Uhr. Weitere Informationen auf der Homepage: www.kulturambulanz.de