40 Jahre Selbsthilfe
in Hamburg

Die selbst von Depressionen betroffene Musikerin, Autorin und Schauspielerin Marie-Luise Gunst will mit ihren Liedern und Texten zum offenen Dialog über die Krankheit beitragen. „Depression unplugged" heißt ihr Programm , mit dem sie im Rahmen der Aktionswoche am 24. Mai im Ernst-Deutsch-Theater auftritt. Die Karten kosten 5 Euro. Mehr unter: https://www.ernst-deutsch-theater.de. Foto: Marie-Luise Gunst

In Hamburg engagieren sich aktuell ca. 18.000 Menschen in rund 1.250 Selbsthilfegruppen. Vom 20. bis 27. Mai wird 40 Jahre Selbsthilfe-Unterstützung mit einer Aktionswoche und rund 20 Veranstaltungen gefeiert. 

1979 startete im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ein Forschungsprojekt, das die damals ca. 450 Hamburger Selbsthilfegruppen erfassen sowie deren Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Hilfesystem untersuchen sollte. Ein Ergebnis: Ab 1981 gab es erste Formen einer Selbsthilfe-Unterstützung, die 1984 in die erste Kontaktstelle von KISS Hamburg (Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen) in Altona mündete. Mittlerweile gibt es weitere Kontaktstellen in Wandsbek, Harburg und Mitte.  KISS Hamburg ist ein Angebot des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg und wird finanziert durch die Gesundheitsbehörde, die Gesetzlichen Krankenkassen sowie die gesetzlichen und privaten Pflegekassen.

Die Zahl der Selbsthilfegruppen in Hamburg hat sich seit 1979 verdreifacht. Auch die Anzahl der jährlichen Beratungsanfragen ist laut einer Pressemitteilung von KISS Hamburg von knapp 1.400 (1984) auf gut 4.000 stark gestiegen. Die meisten Beratungsanfragen drehen sich um die Themen Depression, Ängste und Phobien, psychiatrische Erkrankungen und allgemeine Gesprächsgruppen. Die Anfragen zum Thema Depression seien seit 2015 um mehr als 20 Prozent gestiegen, bei Ängsten und Phobien habe es sogar einen Anstieg um fast ein Drittel gegeben.

Während der Aktionswoche gibt es z.B. eine kostenlose Filmreihe im Metropolis-Kino (jeden Montag im Mai), am 24. Mai eine Infomeile in der Neuen Großen Bergstraße in Altona mit ca. 60 Selbsthilfegruppen sowie das Konzert  „Depression unplugged“ im Ernst-Deutsch-Theater, das Hamburger Multiple-Sklerose-Forum (25.Mai) und weitere Informationsveranstaltungen. Schirmherr ist Moderator, Autor und Sänger Yared Dibaba. Die offizielle Auftaktveranstaltung am 20. Mai steht unter dem Motto „Blick zurück nach vorn – 40 Jahre Selbsthilfeunterstützung in Hamburg“. Weitere Infos zum Programm  unter www.kiss-hh.de/aktionswoche.