Auch Psychotherapeuten
kritisieren den Klinik-Atlas

Es hagelt Kritik am neuen Klinik-Atlas des Bundes, dem Online-Nachschlagewerk zur Krankenhausqualität – und jetzt melden sich auch die Psychotherapeuten zu Wort. Die Bundespsychotherapeutenkammer bemängelt, die darin enthaltenen Informationen zur Behandlung psychischer Krankheiten seien „unvollständig und irritierend“. So würden bei der Suche nach Krankenhäusern, die Patienten und Patientinnen mit der Diagnose Schizophrenie behandelten, ausschließlich Krankenhäuser mit bis zu zehn Behandlungsfällen angezeigt. Fallzahlen von größer als drei würden dabei als „sehr viele“ und von unter vier als „sehr wenige“ Behandlungsfälle gewertet.

Tatsächlich sei Schizophrenie mit 75.000 Fällen zum Beispiel im Jahr 2022 eine der häufigsten Diagnosen in Krankenhäusern und psychiatrischen Fachabteilungen. Die BPtK weist zudem darauf hin, dass die Suche nach Krankenhäusern mit psychiatrischer Fachabteilung „unvollständig“ sei. Von 400 Fachabteilungen für Allgemeinpsychiatrie würden nur zwei genannt. Die Kammer nennt als Informationsalternative die strukturierten Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die Angaben zu Fallzahlen, Diagnosen und Personalausstattung der Krankenhäuser enthielten. (rd)