„Ein niedrigschwelliges Suchthilfesystem, wie es die Substitutionsambulanz des Drob Inn in St. Georg leistet, ist angesichts der aktuell zugespitzten Lage durch die Corona-Pandemie notwendiger denn je”, heißt es in einer Presseerklärung zu einem Antrag, den die rot-grünen Regierungsfraktionen in Hamburg zur Weiterführung der Ambulanz in die Bürgerschaft einbringen wollen, damit das Drob Inn über das Frühjahr 2021 hinaus finanziell unterstützt wird. Zunächst soll die Finanzierung bis Ende 2021 gesichert werden. Ferner sei zu prüfen, inwieweit auch unabhängig von der Pandemie Bedarf bestehe.
Dazu Peter Zamory, Sprecher für Drogen und Sucht der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, das niedrigschwellige Suchthilfesystem in Hamburg zu fördern und aufrechtzuerhalten. Durch unseren Antrag werden wir in der aktuellen Krise, die für Suchterkrankte besonders fatal ist, die tägliche Versorgung mehrerer hundert Klient*innen gewährleisten können. Es ist zwingend notwendig, dass in Hamburg auch über die Pandemie hinaus Suchterkrankte ohne Papiere, die noch nicht im regulären Hilfesystem angekommen sind, durch niedrigschwellige Angebote die notwendige Versorgung erhalten können. Wir müssen die Betroffenen durch entsprechende Anlaufstellen und Hilfsangebote unterstützen, damit sie ihren Kampf gegen die Erkrankung nachhaltig gewinnen können.“„
Und Isabella Vértes-Schütter, Expertin für Drogen- und Suchtfragen der SPD-Bürgerschaftsfraktion, schreibt: „Ich freue mich, dass wir mit unserer Initiative die erweiterten Angebote des Drob Inn in St. Georg sichern können, die so dringend erforderlich sind. Drogenkonsumräume sind Schutzräume, die Konsumierende vor gefährlichen Infektionen schützen, mögliche Überdosierungen vermeiden helfen und Menschen im Notfall versorgen. Sie entlasten die Nachbarschaft, indem sie die Folgeerscheinungen des Konsums auf offener Straße eindämmen. In der Substitutionsambulanz werden alle Nutzerinnen und Nutzer mit Covid-19-Symptomen getestet. Damit bietet die Einrichtung in der aktuellen Pandemie besonderen Schutz für Suchterkrankte und alle Hamburgerinnen und Hamburger.“ (rd)
Lesen Sie hier den Bericht über das neue Angebot aus dem Mai vorigen Jahres (EPPENDORFER 3/20)
Download des Antrags: