Sanfte Medizin oder Hokuspokus?

Verteilung von Globuli. Foto: Arte

Ein Film, der insbesondere für Grünen-Anhänger wie gerufen kommt, ist doch gerade diese Partei beim Thema  Homöopathie höchst gespalten. Was die Situation in der Gesellschaft widerspiegelt, wo heftig über Sinn und Unsinn der Globuli debattiert wird. Viele Wissenschaftler bezeichnen sie als „Scheinmedizin“. Die Homöopathie-Szene hält mit eigenen Studien dagegen, die ihre Seriosität belegen sollen.  Arte ging dem Ganzen mit der Dokumentation „Homöopathie – Sanfte Medizin oder Hokuspokus?“ auf den Grund. 

 Die Dokumentation lässt Gegner und Befürworter zu Wort kommen, begleitet Patienten und folgt jüngsten Entwicklungen. „Untersuchungen zeigen, dass auch Homöopathie eine Wirkung erzielen kann: nicht auf der biochemischen, aber auf der psychologischen Ebene – über den Placeboeffekt“, so die Arte-Pressestelle. Und:  Die positiven Auswirkungen der eingesetzten „Scheinsubstanz“ seien bei der Heilung von Patienten nicht zu unterschätzen, so Experten.

Alternative Medizin boomt seit Jahren in Deutschland und Frankreich. Doch während viele naturheilkundliche Verfahren wissenschaftlich belegt sind, wird die Homöopathie von der Wissenschaft als „Scheinmedizin“ bezeichnet.  Der Streit der beiden Lager, der vorwiegend naturwissenschaftlichen Schulmedizin und der ganzheitlich orientierten Behandlung in der Homöopathie, entflammt immer wieder an der Frage: Wirkt Homöopathie – und wenn ja, wie? 

Mittlerweile ist dieser Konflikt zum Politikum geworden: Während die französische Gesundheitsbehörde HAS im Sommer 2019 unter großem Protest und nach einer ausführlichen Wirksamkeitsprüfung beschloss, dass Krankenkassen für homöopathische Mittel nicht mehr aufkommen dürfen, soll die Übernahme auf freiwilliger Basis in Deutschland laut Gesundheitsminister Jens Spahn auch in Zukunft möglich sein. (rd)

 Arte: Samstag, 15. Februar 2020 um 21.50 Uhr (52 Min.). Weitere Sendetermine: Samstag, 15. Februar 2020 um 21.50 Uhr, Montag, 17. Februar 2020 um 11.20 Uhr und Sonntag, 23. Februar um 06.55 Uhr. Online vom 14. Februar bis 15. Mai 2020