„Mutmacher” wird Schirmherr

„Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein“, heißt das aktuelle Programm von Torsten Sträter (Termine bis Ende Mai 2019 unter: http://www.susannebuhr.de/torsten-straeter/termine.html). Foto: Guido Schröder

Der Comedian, Schriftsteller und Kabarettist Torsten Sträter, 51, aus Dortmund ist seit kurzem Schirmherr der Deutschen DepressionsLiga e.V. (DDL). „Torsten Sträter ist durch seinen offenen Umgang mit der Erkrankung Depression ein Mutmacher“, so DDL-Vorsitzende Waltraud Rinke in einer Pressemitteilung des Vereins. Außerdem sei er im wahrsten Sinne des Wortes ein lebendiger Beweis dafür, dass das Leben trotz einer Depression wieder lebenswert sein kann. „Denn Menschen, die gestärkt aus der Krise herausgekommen sind, können auch wieder Freude am Leben empfinden.“

Torsten Sträter, der seit 2016 mit „Sträters Männerhaushalt“ eine eigene Fernsehshow im WDR hat und seit 2013 Stammgast bei „nuhr im Ersten“ in der ARD ist, verarbeitet seine eigenen Depressionserfahrungen kabarettistisch und stellt sich der Erkrankung: „Du musst immer weiterkämpfen. Bis die Depressionen unter dir leiden“, so sein Credo.

Mit der Schirmherrschaft will er dazu beitragen, dass der Depression weiter das Stigma genommen wird und sie als das wahrgenommen und akzeptiert wird, was sie ist: eine Krankheit. Sträter: „Depressionen sind schlimm. Hoffnungslosigkeit, schwarze Löcher im Seelenleben, bleierne, lähmende Antriebslosigkeit – gar nicht so einfach, das für Außenstehende in Worte zu fassen; aber nicht darüber zu sprechen, ist fahrlässig, ja geradezu albern. Also: Reden wir darüber. Mit dem Arzt. Der Familie. Der Welt. Dann kann sich diese Krankheit schon mal warm anziehen.“

Der gebürtige Dortmunder („Konfektionsgröße: 54, Schuhgröße: 42“) wurde 1966 geboren und bezeichnet sich selbst als Autor, Slam-Poet, Kolumnist, Satiriker, Komiker und Vorleser. „Religion: Nix da“, informiert er im Internet über sich selbst. Weitere Stationen seines Werdegangs: Ausbildung zum Herrenschneider. Unzählige Umzüge, irgendwie planlos bis 2002, so scheint’s. 2004 beginnt er mit dem Schreiben. „Erste Geschichte kapitaler Käse, aber ein Anfang ist gemacht. Werde Vater. Wunderbar.“ 2005 verlegt ein Kleinstverlag sein erstes Buch mit dem Titel „Jacks Gutenachtgeschichten“. Über Teilnahme an Poetry Slams landet er 2008 auf der Bühne. Zuerst in Dortmund. Daraus wird eine Erfolgsgeschichte: NRW-Poetry-Slam-Champion 2009, 2010 und 2012! Weitere lustige Bücher bzw. Texte erscheinen, Auftritte mit lustigen Personen wie Horst Evers folgen – der Rest siehe oben. Jüngster Höhepunkt: Im Februar wurde Sträter der Deutsche Kleinkunstpreis 2018 verliehen.

Wie wunderbar man Depression mit Humor kombinieren kann, zeigt Torsten Sträter in diesem Ausschnitt aus dem „Satire Gipfel“ vom 14. April 2014. Es beginnt schlicht mit: „Guten Tag, ich hab’ Depression ..“ https://www.youtube.com/watch?v=l3qzaTySb_8