Wand und Wald statt
Gewalt und Zwang

Weiche Sitzwürfel, eine Waldtapete und die Medienwand sollen Patienten in psychischen Krisen helfen und beruhigen. Foto: Helios Park-Klinikum Leipzig

Das Helios Park-Klinikum Leipzig reduziert mit einem „deutschlandweit einzigartigen Raumkonzept“ in der Allgemeinpsychiatrie  Zwang und Gewalt. Im Mittelpunkt des Pilotprojekt mit dem Namen „Freiraum“ steht dabei eine eine therapeutisch unterstützende Medienwand. In dem neuen Rückzugsort für Menschen, die sich in einer akuten psychischen Krise befinden, behalte der Patient seine Selbstständigkeit und werde vom therapeutischen Team angeleitet, ohne dabei Zwangsmaßnahmen zu erfahren, teilte das Klinikum mit.

Die Krisenzimmer sind mit einem Bett, weichen Sitzwürfeln und einer Wald-Fototapete ausstaffiert. Die Medienwand kann per Touchscreen von den Patienten bedient werden. Dabei können sie unter verschiedenen Apps  wählen. Zur Auswahl stehen Entspannungsangebote sowie kreativ-aktive Optionen zum Zeichnen oder Schreiben. Sie  können über die Wand auch  telefonieren oder Fernsehen gucken,  erläutert Dr. Susanne Aresin, Bereichsleitende Oberärztin Allgemeinpsychiatrie der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Helios Park-Klinikum Leipzig.  

„Mit dem neuen Raumkonzept konnten wir den Einsatz von Zwangsmaßnahmen in unserer Einrichtung deutlich reduzieren“, fasst Prof. Dr. Katarina Stengler, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, die ersten Ergebnisse der internen Evaluation zusammen. (rd)

Einen weiteren Bericht dazu lesen Sie in der nächsten Printausgabe 1 / 2021, die Anfang Januar erscheint.