Familien sind der Ort, an dem Kinder und Jugendliche am häufigsten sexualisierte Gewalt erleiden. Aber: Familien werden gesetzlich auch besonders geschützt. Das kann für die Betroffenen auch zum Verhängnis werden. Denn: „Das Umfeld scheut sich häufig, bei einem Verdacht tätig zu werden“, heißt es in der Einladung zu einem Digitalen Fachtag der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs am Dienstag, 25. Januar. Und im Unterschied zu anderen Tatkontexten wie z.B. Schule oder Sportverein können Kinder und Jugendliche ihre Familie nicht einfach verlassen. Die Aufarbeitungskommission möchte auf dem Fachtag die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Studie zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in Familien mit Betroffenen und anderen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik diskutieren. Der Fachtag dauert von 10 bis 17 Uhr und wird per Livestream übertragen.
Beispiele für das Leiden missbrauchter Kinder finden sich zahlreich auf dem neuen Geschichten-Portal der Kommission. Bis heute haben sich fast 3.000 Betroffene und Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bei der Kommission gemeldet und sich in vertraulichen Anhörungen und schriftlichen Berichten mitgeteilt. Auf der Homepage „Geschichten-die-zählen.de“ veröffentlicht das Gremium nun einzelne Berichte in gekürzter und pseudonymisierter Form. Weitere Betroffene sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die der Kommission über sexuellen Kindesmissbrauch berichten möchten, können sich telefonisch (0800 4030040 – anonym und kostenfrei), per E-Mail oder Brief an die Kommission wenden. (rd)