Hereinspaziert, und zwar „in echt”: Was Museen verwehrt ist, bleibt Galerien aktuell auch trotz Pandemie möglich: Sie dürfen Besucherinnen und Besucher (und potentielle Käufer) empfangen. So auch Berlins einzige Galerie für so genannte Outsider Art, die Galerie ART CRU. Daneben ist deren aktuelle Ausstellung mit Werken von Sonja Halbfass auch online zu sehen.
Sonja Halbfass ist zwischen den USA und Deutschland aufgewachsen. Die über 20 Werke, die jetzt gezeigt werden, sind in den letzten 25 Jahren entstanden. Sie haben eine sphärische Atmosphäre, „mit Kompositionen, die wirken, als würden sie im Universum schweben“, heißt es in der Ankündigung. Auf einigen ihrer Papierwerke formte Halbfass sehr kleinteilig, unwirkliche, fast surreale Motive. Zu sehen sei ein „spannendes Ringen zwischen Stil und Inhalt“, so wie im Bild „Kraftwerk“ von 1998, auf dem sie „in einer unübersichtlichen alptraumhaften Szene, ein Krankenhausbett, eine Flügelspielerin, ergänzt durch weitere geisterhafte Gestalten, um ein zentrales Kraftwerk“ gruppiere.
Sonja Halbfass wurde 1968 in Eschwege (Hessen) geboren. Nach mehreren Umzügen zwischen Amerika und Deutschland verbrachte sie ihre prägende Schulzeit in den USA. „Sie ist Musterschülerin und künstlerisch begabt”, so die Galerie. Mit 18 Jahren kommt sie erstmals in eine Klinik. Sie erlangt einen Hochschulabschluss und beginnt Psychologie zu studieren. Seit 1989 lebt sie wieder in Deutschland und dort seitdem in verschiedenen Wohnformen, wie aktuell im Berliner Apartmentwohnen von KommRum e.V. und Die Brücke gGmbH.
24.11. 2020 bis 21. 11. 2021, Galerie ART CRU Berlin, Oranienburger Straße 27, 10117 Berlin-Mitte, Di u. Do 12-18 Uhr, Mi 14-18 Uhr, weitere Termine nach telefonischer Absprache , online-Ausstellung unter www.art-cru.de