Ab ins Kino!

Yves (Noé Ricklin) und Psychologin Eliane Hess (Eleni Haupt). Foto: © W-film / Tobias Dengler

Ein abgestürzter Rocker und sein Kampf gegen Drogen und Depressionen, ein junger Trinker, der nach einem Unfall im Rollstuhl landet und über die Anonymen Alkoholiker sein Talent als Cartoonist entdeckt. Und dann noch ein Junge, der als einziger seiner Familie einen Autounfall überlebt und das mit Hilfe einer Traumatherapeutin bewältigt – im Sommerkino wird so einiges geboten. 

„Finsteres Glück“ heißt die Schweizer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lukas Hartmann von Regisseur Stefan Haupt, die am heutigen Donnerstag in einige Kinos kommt. Es geht darum, dass und wie die Psychologin und Traumatherapeutin Eleni dem achtjährigen Yves hilft, den Verlust seiner Familie zu bewältigen, die bei einem schweren Verkehrsunfall um Leben gekommen ist. Er ist der einzige Überlebende, und es entsteht eine enge Verbindung zwischen Eleni und dem Jungen. Die Therapeutin verliert die Distanz, will den Jungen zu Hause aufnehmen. Zunehmend rückt im Laufe des 153 Minuten langen Films die Geschichte ihrer eigenen Familie in den Vordergrund, die einen Schlüssel für die Verbindung darstellt und die auch an einem traumatischen Ereignis krankt. Schließlich zeigt sich, dass sich auch hinter dem Unfalltrauma des Jungen noch dramatischeres verbirgt … Ein sensibler, ruhiger, schöner Film! Kinostart:  16. August.

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Wenn ein Film, der um eine Querschnittslähmung kreist, den Titel „Don’t Worry, weglaufen geht nicht“ heißt,  dann ist einiges an Skurrilitäten und  schwarzem Humor zu erwarten. „Good Will Hunting“-Regisseur Gus Van Sant hat die Lebenserinnerungen des 2010 verstorbenen Cartoonisten, Künstlers und Musikers John Callahan mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle verfilmt. Dieser trinkt auch im Rollstuhl weiter. Bis ihm die Anonymen Alkoholiker nicht auf die Beine helfen, wohl aber auf den Weg zum Zeichnen bringen. Callahan war dafür bekannt, in seinen Cartoons häufig auf makabre Art und Weise Behinderungen und körperliche Unzulänglichkeiten zu verarbeiten. Auch der Filmtitel bezieht sich auf eine Karikatur von ihm. „Eine liebevolle Künstlerbiografie, eine melancholisch-vergnügliche Überlebensstudie. Sehenswert!“ urteilte der Sender rbb nach der Deutschlandpremiere bei der Berlinale. Kinostart: 16. August

 

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Um Zwangsbehandlung in der Somatik geht es bei „Kindeswohl“. Der 17-jährige Adam (Fionn Whitehead) hat Leukämie, doch als Zeugen Jehovas lehnen er und seine Eltern die lebensrettende Bluttransfusion ab. Richterin Fiona Maye (Oscar -Preisträgerin Emma Thompson) muss  über diese schwerwiegende Frage entscheiden – das Ganze verändert auch ihr von einer Ehekrise überschattetes Leben. Geplanter Kinostart: 30. August. 

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„Wir sind trash“, also Müll, sagt einer der Protagonisten von „Draußen“, einem  Porträt von vier Obdachlosen, die in Köln auf der Straße leben. Der Film porträtiert Matze, Elvis, Peter und Sergio als Persönlichkeiten und Überlebenskünstler, von denen man lernen kann. Eine wichtige Rolle nehmen die Gegenstände ein, die die Protagonisten bei sich tragen und die normalerweise in Plastiktüten und Einkaufswagen versteckt werden. In dem Film werden Sie gezeigt, arrangiert und inszeniert und ergänzen die Erzählungen.  Die Filmemacherinnen Tama Tobias-Macht und Johanna Sunder-Plassmann  wollen mit „Draußen“ einen Perspektivwechsel ermöglichen: „Aus Scham soll Stolz werden.“ Kinostart: 30. August. 

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Hamburg: In der Reihe „Film und Psychoanalyse“ des Abaton wird am 2. September, 11 Uhr, der Film „Foxtrot”  des israelische Regisseurs Samuel Maoz gezeigt.  In Kooperation mit dem Michael Balint Institut Hamburg (MBI) ist dabei der Hamburger Psychotherapeut Ilan Gans (Mitglied des MBI) zu Gast.  

Zum Inhalt heißt es auf der Kino-Homepage: „Der Architekt Michael und seine Frau Dafna führen ein gut situiertes Leben in Tel Aviv. Dann steht plötzlich ein Mann in Uniform vor der Tür und sofort wissen beide, was geschehen ist: Ihr Sohn Jonathan ist beim Militärdienst umgekommen. Vater Michael rastet langsam, aber sicher, aus. Und dann kommt auch noch ein „Bestattungsoffizier“, der lange Stunden lange alle Details der Beerdigung bespricht. Dann – ebenso plötzlich – die Nachricht, dass der Sohn lebt: ein Fehler im System… ”

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Trai