Personalnöte
und Investitionsstau

Der Fachkräftemangel bildet mittlerweile auch in der stationären Psychiatrie eine zentrale Herausforderung. Dies ist das Ergebnis des aktuellen „Psychiatrie Barometers” des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung der psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäuser und Fachabteilungen in Deutschland. Aktuell haben 45 Prozent der Einrichtungen Probleme, offene Stellen im Pflegedienst zu besetzen. Im Ärztlichen Dienst sind es sogar 63 Prozent. Besonders dramatisch ist die Situation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hier konnte in den betroffenen Einrichtungen jede fünfte Arztstelle nicht besetzt werden.

„Das Problem des Fachkräftemangels nimmt damit auch in der Psychiatrie besorgniserregende Ausmaße an”, so der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß. Der forderte, dies bei der Entwicklung von Mindestvorgaben für die Personalausstattung von Psychiatrien zu berücksichtigen. Derzeit wird hierzu im Gemeinsamen Bundesausschuss an einer Richtlinie für die Psychiatrie und Psychosomatik gearbeitet.. „Objektive Stellenbesetzungsunmöglichkeiten müssen akzeptiert werden, sonst kollabiert die Versorgung“, so Gast.

Die DKI-Studie weist zudem auf Investitionsprobleme der Häuser hin. Die Bundesländer kämen ihrer Verpflichtungen nicht ausreichend nach. Nur noch die Hälfte der Krankenhausinvestitionen werde aus öffentlichen Fördermitteln bestritten. Die andere Hälfte müssen die psychiatrischen Fachkrankenhäuser aus Eigenmitteln aufbringen. Die Erlöse der Kliniken reichten aber nicht aus, um den Investitionsbedarf zu decken. Drei von vier Psychiatrien in Deutschland seien deswegen nicht ausreichend investitionsfähig.

Ihre wirtschaftliche Lage beurteilen die Krankenhäuser schlechter als bei der letzten Erhebung im Jahr 2015. Ein Drittel der Abteilungspsychiatrien schätzten ihre wirtschaftliche Situation als „eher gut“ ein. Von den Fachkrankenhäusern bewerteten 42 Prozent ihre wirtschaftliche Situation als „eher gut”. 2015 beurteilte noch mehr als die Hälfte der psychiatrischen Fachabteilungen in Allgemeinkrankenhäusern und 61 Prozent der psychiatrischen Fachkrankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als gut.

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