Dienstreisen und Hotelaufenthalte sorgen offenbar bei zahlreichen Geschäftsreisenden für Stress. Hoteliers können ihren Teil dazu beitragen, den Wohlfühlfaktor in ihrem Hause zu erhöhen.
Welche Bedürfnisse haben Geschäftsreisende? Und was empfinden sie als besonders stressig? Diesen und anderen Fragen rund ums Wohlergehen geht auch das Forschungsnetzwerk FutureHotel nach. Hierfür haben sich Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sowie Hoteliers und Industriepartner zusammengetan. Schwerpunkt ihrer Untersuchungen sind die Bereiche Hotelzimmer, Lobby und Rezeption. In so genannten Innovationsworkshops geht es um zukunftsweisende Konzepte, die Förderung von psychischer Erholung und die Minderung von Stressoren auf Geschäftsreisen.
„Raum verändert Menschen, ihre Gedanken und ihre Stimmung“, weiß Architektin Vanessa Borkmann. Die Wissenschaftlerin vom Fraunhofer IAO veröffentlichte ihre Forschungsergebnisse bereits in ihrer Dissertation „Ein Modell – Ermittlung psychischer Beanspruchung am Beispiel von geschäftlich Reisenden während des Hotelaufenthalts“.
Insbesondere ein entspanntes Ambiente sei entscheidend für den Wohlfühlfaktor, werde häufig jedoch nicht vorgefunden, so das Ergebnis von Befragungen im Rahmen des Forschungsprojekts. Wichtig seien insbesondere ein behagliches Zimmer, eine stabile Internetverbindung sowie ausreichend Steckdosen und Ablageflächen im Bad. Auch Räume, in denen die Gäste miteinander in Kontakt treten können, würden zur Erholung beitragen. Zu den größten Stressoren gehörten mangelnde Sauberkeit, unangenehme Gerüche und Lärm, aber auch schwer verständliche technische Komponenten und lange Wartezeiten beim Check-out.
Maßgeblich für gute Erholung sei auch der Schlafkomfort. Moderne Hotelbetten lassen sich bereits individuell auf die Bedürfnisse der Gäste einstellen. In den Hotels der Zukunft werde sich laut Borkmann – die Digitalisierung macht’s möglich – sogar der gesamte Raum an den jeweiligen Gast anpassen und mit dessen Mobilgeräten kommunizieren. Per Augmented Reality werde sich der Reisende sogar in eine Waldlichtungsatmosphäre versetzen können. „In Zukunft werden Hotels für Dienstreisende maßgeschneiderte Wohlfühlkonzepte schaffen müssen“, so Borkmann. (gl)