Ein Drittel aller Todesfälle
in Betreuungs-Einrichtungen

In Alten- und Pflegeheimen sowie anderen Betreuungseinrichtungen sind laut NDR Info mindestens 1.491 Bewohner mit Coronavirus-Infektionen gestorben. Das seien rund ein Drittel aller in Deutschland gemeldeten Corona-Todesfälle teilte der Sender am Dienstag mit Berufung auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts mit. Demnach seien 17 Prozent aller infizierten Bewohner gestorben, also fast jeder fünfte. Außerdem hätten sich mit Stand vom Dienstag 5.832 Beschäftigte mit dem Virus infiziert. 19 von ihnen seien verstorben und damit mehr als beim Personal im Gesundheitswesen. 

Das RKI führt die hohen Fallzahlen auf die Ausbrüche in den Heimen in den vergangenen Wochen zurück. Sie dürften aber noch erheblich höher liegen, hieß es. Bei 41 Prozent aller Meldungen fehlten Angaben, in welchen Einrichtungen die Infektionen festgestellt wurden. Somit könnten 966 Todesfälle nicht einem bestimmten Bereich zugeordnet werden. 

Meldepflichtig sind Coronafälle im Gesundheitsbereich, in Betreuungseinrichtungen und in der Lebensmittelherstellung, hieß es. Masseneinrichtungen machen den mit Abstand größten Anteil bei den Meldungen aus. Dazu zählen neben Alten- und Pflegeheimen etwa auch Gefängnisse, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte. 

Allein in Niedersachsen wurde das Virus in rund 80 dieser Einrichtungen nachgewiesen, hatte das Gesundheitsministerium in Hannover am Wochenende mitgeteilt. Die Gewerkschaft ver.di kritisierte, vielerorts fehle es in Alten- und Pflegeheimen noch an Schutzkleidung. (epd)