Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchen derzeit in einer Studie den Einfluss von sogenannter Mixed Reality (MR) auf die Behandlung von Waschzwängen. In der Expositionstherapie mittels MR setzen sich Menschen mit ihren Ängsten auseinander, indem sie schrittweise mit verschiedenen angstbesetzten virtuellen Objekten konfrontiert werden. Damit sollen die Zwangssymptome langfristig verringert werden, teilte das UKE weiter mit. Für die aktuell laufende Studie werden noch Teilnehmende gesucht, die unter Waschzwängen leiden. Der Beginn der Studienteilnahme ist zeitlich flexibel, eine gleichzeitige ambulante Therapie ist möglich. Die Teilnehmenden erhalten 50 Euro Aufwandsentschädigung.
In einer vorangegangenen Studie am UKE konnten Teilnehmende mit Waschzwängen unter dem Einsatz von Virtual Reality (VR) in eine dreidimensional konstruierte Welt eintreten, heißt es weiter. Die Behandlung habe Zwangshandlungen „im Mittel reduzieren“ können, sei von Teilnehmenden als hilfreich befunden worden und weise keine Nebenwirkungen auf. Bei der aktuell laufenden Untersuchung handele es sich um eine technisch weiterentwickelte Studie, die das Präsenzgefühl für die Teilnehmenden und somit die Wirksamkeit der Behandlung weiter steigern soll. „Durch die Studie erschließen sich neue Möglichkeiten für die Behandlung von Patient:innen mit Waschzwängen, welche zuvor vor der Behandlung mit Expositionstherapie in der Realität zurückgeschreckt sind. Es ist wichtig, Alternativen zu schaffen, um mehr Patient:innen den Zugang zur Therapie zu ermöglichen“, sagt Mitautorin Luzie Lohse aus der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE. (rd/PM UKE)
Weitere Informationen zur Studie und Kontaktformular: www.uke.de/zwang_mr
Literatur: https://doi.org/10.1007/s11126-022-09992-5