Psychotherapeuten: Cannabis
legalisieren, Alkohol verteuern

Deutschlands Psychotherapeuten fordern eine Verteuerung von Alkohol und eine Legalisierung von Cannabis. Beides sollte zudem wie alle anderen legalen Rauschmittel nur noch in lizenzierten Geschäften – durch in Suchtprävention ausgebildetes Fachpersonal – abgegeben werden dürfen, so die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) in einer Stellungnahme. Die Kammer plädierte zugleich für ein Mindestalter von 18 Jahren für den Kauf aller legalen Drogen. Die Abgabe an Minderjährige müsse stärker als bislang sanktioniert werden.

„Alkohol ist deutlich gefährlicher als Cannabis”, so die Bundespsychotherapeutenkammer fest. Alkohol könne tödlich sein. Cannabis gelte dagegen als moderat schädliche Droge. Die Psychotherapeuten fordern höhere Alkoholsteuern und einen Mindestpreis für Alkohol sowie ein Werbeverbot für alle legalen Drogen. Generell sollte die Drogenpolitik nach Ansicht der Psychotherapeuten auf Regulierung und Prävention setzen – aber auch auf „aufgeklärten, kompetenten und eigenverantwortlichen Gebrauch von Drogen”.  Gefordert wird mehr Früherkennung, Behandlung und Rehabilitation.

Cannabis sei nicht harmlos und berge insbesondere das Risiko von Psychosen. Doch der Gebrauch nehme trotz Verbot seit Jahrzehnten zu. Die bisherige Politik mit dem Ziel der Einschränkung von Cannabis-Gebrauch sei gescheitert. Der Gehalt des psychoaktiven Wirkstoffs THC solle aber auf höchstens 15 Prozent beschränkt werden, schlagen die Psychotherapeuten vor. (rd) Vollständiges Statement unter https://www.bptk.de