Mollath als „Fall K.”

Der Spielfilm „Gefangen – Der Fall K.”, den ARTE am 23. Februar um 20.15 Uhr zeigt (Wiederholung: 1. März, 14 Uhr), erzählt die Geschichte von Gustl Mollath. Allerdings mit anderen Namen – und anderer Musik. Zumindest der Unterton scheint die trockene Differenziertheit der wahren Geschichte vermissen zu lassen, monierte der Kritiker der Heilbronner Stimme: Kronach sei im Film ein zu Unrecht Verfolgter, seine Frau eine eiskalte, berechnende Person, die ihren Mann hinter Gittern sehen wollte. Und in der Psychiatrie habe sich sowieso jeder gegen Kronach verschworen. Doch die Wahrheit ist so eindeutig nicht. „Dass Kronach/Mollath hier unhinterfragt zu einem Helden stilisiert wird, irritiert gewaltig”, so Sven Haubergs Kritik.

Immerhin prominent besetzt: Josef Liefers spielt Mollaths Alter Ego Wastl Kronach, Julia Koschitz seine Frau Elke. Und so geht die Filmgeschichte laut Ankündigung: „Wastl und Elke sind seit Jahren glücklich verheiratet. Sie ist eine erfolgreiche Vermögensberaterin, er ein gefragter Restaurator von Oldtimern. Mit der Zeit beginnt Elke, illegale Geschäfte für ihre Bank in der Schweiz zu tätigen. Mehrmals im Monat fährt sie dafür über die Grenze. Außerdem beginnt sie, an ihrer Bank vorbei Geschäfte für ihre Kunden zu machen.

Elke ist berauscht von den neuen Möglichkeiten, die sich ihr bieten, möchte immer schneller auf der Überholspur leben. Die Entfremdung des Traumpaars von einst beginnt. Um seine Frau zur Aufgabe ihrer Schwarzgeldtransaktionen zu bewegen und sie vor Strafe zu bewahren, stellt er sie zur Rede. Er möchte das alte, glückliche Leben zurück. Doch sie will raus aus der Beziehung.

Plötzlich steht die Anschuldigung im Raum, er habe Elke geschlagen. Es kommt zur Scheidung und zu einem Gerichtsverfahren, bei dem Wastl als gemeingefährlich eingestuft wird. Dazu werden Gutachten von Gutachtern zitiert, mit denen Wastl Kronach nie gesprochen hat. Er wird in die psychiatrische Klinik eingewiesen. Sein Aufenthalt dort wird immer wieder verlängert. Wastl ist dem System ausgeliefert. Sein Vertrauen in den Rechtsstaat ist erschüttert. Durch die dauerhafte Einweisung in eine psychiatrische Anstalt ist er vieler Freiheitsrechte beraubt.

Nur mit Hilfe seines Dickschädels schafft er es, standhaft zu bleiben. Fremde, denen er zu vertrauen lernt, helfen ihm, sich Gehör zu verschaffen. Auch die Medien werden auf seinen Fall aufmerksam, und er kommt schließlich nach siebeneinhalb Jahren frei.”

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