Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). Fotograf: Xaver Heinl Die bevorstehende Krankenhausreform hat bei spezialisierten Einrichtungen wie dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf für große Unsicherheit gesorgt. Grund dafür sind die strikten Vorgaben der Reform, die auf Level- und Leistungsgruppen basieren und bei denen spezialisierte Kliniken, die nicht in dieses Schema passen, möglicherweise durchs Raster fallen könnten. Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf, das sich auf die Versorgung von Menschen mit Behinderung und Anfallsleiden spezialisiert hat, wäre besonders betroffen.
Doch: Bei einem Besuch vor Ort versicherte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach heute, dass spezialisierte Kliniken wie das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf – oder auch die Kinderklinik auf der Bult – auch nach der Reform nicht nur bestehen bleiben, sondern gezielt gefördert werden sollen. Lauterbach: „Die Krankenhausreform wird die Qualität der Versorgung deutlich steigern und Kliniken wie das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf besser absichern. Der immense Einsatz, der hier betrieben wird, um Patientinnen und Patienten mit komplexen Behinderungen zu versorgen, soll belohnt werden.“ Er sprach von einer Fortführung des Systems der Selbstkostendeckung. Die Sonderregel solle evt. sogar ins Gesetz geschrieben werden.
Fortführung des Systems der Selbstkostendeckung
Die Alsterdorfer Spezialklinik für Inklusive Medizin und Anfallsleiden hat bundesweit Maßstäbe gesetzt, unter anderem mit dem ersten Qualitätsvertrag zur stationären Versorgung von Menschen mit Behinderung und dem Epilepsiezentrum mit der bundesweit größten Monitoring-Station. Mehr über die Klinik-Inklusionsprojekte unter www.gesundheit-fuer-alle.jetzt – so der Name der Gesamt-Initiative, die im Juni mit dem Bundesteilhabepreis 2024 ausgezeichnet wurde.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer, die den Bundesminister eingeladen hatte, unterstrich die Bedeutung des Krankenhauses für Hamburg und darüber hinaus: „Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf ist ein Leuchtturm für inklusive Medizin. Es versorgt Menschen mit Behinderung und Anfallsleiden auf höchstem Niveau. Häuser wie das EKA müssen zwingend im Zuge der Krankenhausreform berücksichtigt werden.“ (rd)
Einen ausführlicheren Bericht über den Besuch lesen Sie in der Ausgabe EPPENDORFER 6, die Anfang November erscheint.