40 Jahre ist es her, dass in Hamburg die Ateliergemeinschaft „Die Schlumper“ gegründet wurde. Das wird gefeiert – coronabedingt nicht mit einem Fest, aber mit einer Ausstellung, die am 16. August eröffnet wurde und bis Mitte November dauert. Sie trägt den Titel: „40 Jahre Ateliergemeinschaft ,Die Schlumper’. Das ist ein Triumphzug der Schlumper.”
Das Atelier war die Idee des vor sieben Jahren verstorbenen Künstlers Rolf Laute. Kaum jemand hatte vor 40 Jahren gedacht, dass Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen die Chance haben, Künstlerin oder Künstler zu werden. Außer Laute. Gegen alle Widerstände machte er nach einem Wandbildprojekt in Alsterdorf 1980 allein mit einigen Beteiligten weiter. Das ist der Ursprung der Schlumper.
Der Name entstand allerdings erst ein paar Jahre später, als sich in einem Kelleratelier in der Straße „Beim Schlump“ regelmäßig Frauen und Männer trafen, um zu malen. Zufällig, aber treffend heißt es im Grimmschen Wörterbuch: „Schlump“, das ist der „unvermutete Glücksfall“.
Mithilfe des 1985 gegründeten gemeinnützigen Vereins „Freunde der Schlumper“ und der damaligen Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales entstand 1993 dann das Arbeitsprojekt „Schlumper von Beruf“. Seit 1995 besteht zudem das Kooperationsprojekt „Louise Schroeder Schule und die Schlumper“ in Hamburg-Altona.
Um die Zukunft der Arbeitsplätze der Schlumper zu sichern, hat der Verein 2002 die Trägerschaft der Evangelische Stiftung Alsterdorf und ihrem Werkstattbereich alsterarbeit gGmbH übertragen. Die jetzige künstlerische Leiterin Anna-Karoline Pongs-Laute – Tochter des verstorbenen Gründers und neue künstlerische Leiterin der Schlumper – führt zusammen mit gut einem dutzend Kunstassistentinnen und -assistenten die Ateliergemeinschaft weiter.
Inzwischen sind die Schlumper über Hamburg hinaus bekannt, sie stellten u. a. in Bonn, Berlin, Brüssel, Chicago und San Gimignano aus. Der rote Faden der Schlumper findet sich im Katalog der Jubiläumsausstellung. Hier sind alle der 32 zurzeit im Atelier tätigen Künstlerinnen und Künstler vertreten. (rd)
Bis 15.11.: Galerie der Schlumper, Marktstrasse 131, 20357 Hamburg, www.schlumper.de, Öffnungszeiten: Mi – Fr 16 – 19 Uhr, Sa 11 – 17 Uhr, So 14 – 17 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Die Schlumper, Hamburg 2020, € 22.-