An der Schwelle
zur Ewigkeit

Willem Dafoe lässt van Gogh lebendig werden und den Zuschauer durch die Augen des Malers auf die Welt blicken. Foto: cbs films

An der Schwelle zur Ewigkeit („At Eternity’s Gate“) heißt eines der späten Gemälde Vincent van Goghs. Es zeigt einen trauernden Mann. Nach diesem Bild hat der Maler und Regisseur Julian Schnabel auch seinen Film über den genialen Künstler genannt, der schwer an psychischen Problemen litt und früh starb. Der Film kommt an diesem Donnerstag in die Kinos.

Es sind die letzten Jahre, die hier gezeigt werden. Der 35-Jährige zieht in Frankreichs Süden, nach Arles, wo in 16 Monaten mehr als 160 Bilder entstehen. In diese Zeit fallen der Besuch des Freundes Paul Gauguin, das im Wahn abgetrennte Ohr, die Nervenheilanstalt von Saint-Rémy.

Julian Schnabel beleuchtet das Innenleben des Künstlers, „die Koexistenz von Genie und Wahn – das Spannungsverhältnis, das seine Kunst erst möglich macht“, wie es in einem Beitrag für das Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ aus dem vorigen Herbst heißt, als das Meisterwerk bei den Filmfestspielen in Venedig gefeiert und Dafoe als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde.

Er hat des Malers Briefe gelesen, in denen dieser schrieb: „Ich sehe Dinge, die niemand sieht. Das verstört mich. Ich verliere den Verstand.“ Doch, so Dafoe in dem ARD-Magazin weiter: „Er hat immer gesagt, wir könnten vom Irrsinn lernen. Er hat ihn als Segen empfunden. Er hat den Wert der Natur erkannt. Üblicherweise wird van Gogh als diese gefolterte Seele gesehen, aber in seinen Briefen hat er immer und immer wieder geschrieben, wie sehr er davon profitiert. Leid fand er wertvoller als Freude.“ (hin)

„Van Gogh – an der Schwelle zur Ewigkeit“,  ab 18. April