Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen. Während 2020 insgesamt 1.581 Menschen am Konsum illegaler Drogen starben, seien 2021 insgesamt 1.826 Drogentote gezählt worden, teilte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD) in Berlin mit. Dies sei ein Anstieg von 15,5 Prozent. Schon in den Jahren zuvor sei die Zahl der Toten kontinuierlich gestiegen, hieß es. Blienert zeigte sich schockiert über die gestiegene Zahl der Drogentoten. „Hilfe und Unterstützung, Behandlung und Beratung müssen schneller und direkter bei den Menschen ankommen“, forderte er. Ein „Weiter so“ in der deutschen Drogenpolitik sei vor diesem Hintergrund nicht möglich.
Wie in den vergangenen Jahren waren hauptsächlich der Konsum von Heroin und anderen Opioiden allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen Grund für den Tod der Menschen. Die Zahl der Vergiftungen durch eine Überdosis Heroin sei im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent, durch den Konsum von Opioiden sogar um 167 Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Vergiftungen unter anderem durch Amphetamine, Methamphetamine oder Kokain sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, hieß es.
Da Betroffene nur schwer aus ihrer Abhängigkeitserkrankung herausfänden, müsse Hilfe, Beratung und Schutz jener Menschen dauerhaft und verlässlich finanziert werden, unterstrich Blienert. „Es ist angesichts dieser tragischen Zahlen doch offensichtlich: Maßnahmen, die Leben retten helfen, müssen ermöglicht und ausgebaut werden“, ergänzte er.
(epd)