Eine neue Ausstellung im Bremer Universum stellt die Frage, was Liebe ist. Daran beteiligt sind Glücksgefühle, Hormone, Gerüche, Psychologie und vieles Unerklärliches. Die Schau ist eine Spurensuche zwischen Herzklopfen und Hirnforschung.
Es geht um nichts weniger als um das vermutlich schönste Gefühl der Welt. Das Bremer Wissenschaftsmuseum Universum zeigt ab diesem Sonnabend eine Sonderausstellung über das Phänomen der Liebe. Wo sonst die Zusammenhänge von Elementarteilchen, Raumfahrt, Klimawandel oder Wahrscheinlichkeiten anschaulich erklärt werden, dreht sich bis Ende August alles um die eine extreme Emotion – und was sie ausmacht. Die Ausstellung ist konzipiert für Besucherinnen und Besucher ab zehn Jahren. Sie ist aber auch spannend für die erwachsenen Gäste des Museums.
Schon in der Antike wurde zwischen erotischer, familiärer, selbstloser und freundschaftlicher Liebe unterschieden, sagt Ausstellungsleiterin Kerstin Haller am Freitag bei Vorstellung der Schau. Diese Aspekte wolle die Schau zwischen „Herzklopfen und Hirnforschung“ beleuchten. Dabei gehe es um Psychologie, Gerüche, Biochechemie und ganz viel Emotionen, etwa beim Verlieben.
„Tanz der Hormone”
Rings um einen zentralen Bereich mit großen Kissen beim „Tanz der Hormone“ sind unter einer bunten Lichtinstallation insgesamt sieben Stationen angeordnet. An einem dieser Punkte geht es um Objekte der Liebe: Das kann das Trikot des Lieblingsvereins sein oder eine Keramik als Erinnerungsstück an den letzten Urlaub. Privatleute haben ihre persönlichen Objekte der Liebe für die Ausstellung zur Verfügung gestellt und berichten von ihren Geschichten dazu. Solche Gegenstände können für Menschen Brücken der Erinnerung und Gefühle zu anderen Orten und Zeiten bilden.
Ein paar Schritte weiter laden Stoffsäulen zu einer Komplimente-Dusche ein. Ein stetiger Schwall von Komplimenten berieselt darin die Besucherinnen und Besucher. Komplimente können zeigen, dass Menschen wertgeschätzt und geliebt werden. Die Ausstellung lehrt: Ehrliche Komplimente machen glücklich – sowohl diejenigen, die sie erhalten, als auch diejenigen, die sie verteilen.
Es geht natürlich auch um Aufklärung und Sexualität
Natürlich geht es auch um Aufklärung und Sexualität. An einer weiteren Station geht es um Kinderfragen und ihre Antworten. Für die etwas älteren Besuchenden könnten die Plastinate und ein medizinischer Körperschnitt interessant sein. Sie gewähren Einblicke in biologische Details, die sonst verborgen sind.
Die Leiterin der Abteilung Bildung im Universum, Christine Schorr, freut sich bereits auf die Besucher. Sie wird Schulklassen durch die Ausstellung begleiten. „Es ist für uns eine ganz neue Art der Ausstellung. Ich bin gespannt, wie die Jugendlichen reagieren werden und was sie anspricht.“ Sie persönlich ist fasziniert von der Station, an der das Zusammenspiel der Hormone für die Liebe deutlich wird. „Es klingt zwar wissenschaftlich trocken, aber der Zauber der Liebe geht dadurch nicht verloren.“
Jörg Nielsen (epd)
Mehr unter: www.universum-bremen.de