Die Diakonie in Niedersachsen hat an die Drogentoten des vergangenen Jahres erinnert. 1988 hätten Angehörige den Gedenktag am 21. Juli ins Leben gerufen, teilte die Diakonie mit. Bundesweit sind nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig (CSU) in 2019 insgesamt 1.398 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben. Das sei ein Anstieg um 9,6 Prozent. In Niedersachsen starben 80 Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 63 Jahren. Dort stagniere die Zahle seit einigen Jahren auf hohem Niveau.
Andrea Strodtmann von der Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtfragen bei der Diakonie in Niedersachsen warnte vor den wachsenden Gefahren durch Amphetamine und synthetische Drogen. Sie hätten die Zahl der Toten bundesweit in den vergangen fünf Jahren von 143 auf 268 nahezu verdoppelt. Die Corona-Krise habe die Situation von Drogenkonsumenten weiter verschlimmert, sagte Strodtmann. Viele gehörten durch ihre körperlichen Vorschäden zur Risikogruppe. “Angst vor dem Unbekannten, fehlende Unterstützung, Isolation aufgrund der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus, finanzielle Unsicherheit und anderes mehr begünstigen den Griff zum Suchtmittel.”
Dies gelte auch für legale psychoaktive Substanzen, ergänzte Michael Cuypers von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen. “Wir sollten an diesem Tag nicht vergessen, dass bundesweit jährlich mehr als 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens und mehr als 20.000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums sterben.”
Cuypers und Strodtmann wiesen auf die zahlreichen ambulanten Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und stationären Einrichtungen hin. Unter www.deinesuchtexperten.de biete die Landesarbeitsgemeinschaft zudem eine Online-Beratung an. Informationen rund um das Thema Sucht seien auf dem Youtube-Kanal “Deine Suchtexperten” zu finden. (epd)