Kinotipp:
„Averroès & Rosa Parks“

Eindrucksvolle Studie über psychische Krankheiten: „Averroès & Rosa Parks“ von Regisseur Nicolas Philibert. Foto: Grandfilm

Das Warten hat ein Ende: Nach der Premiere auf der Berlinale kommt der französische Dokumentarfilm „Averroès & Rosa Parks“ am 25. Juli bundesweit in die Kinos. Es ist die Fortsetzung von „Sur l’Adamant“ – für den Film über eine auf einem Seine-Schiff gelegenen Tageseinrichtung heimste der inzwischen 73 Jahre alte Regisseur Nicolas Philibert 2023 einen „Goldenen Bären“ ein.

Mit dem 2. Teil seiner als Trilogie angekündigten Auseinandersetzung mit der französischen Psychiatrie im Rahmen eines „zunehmend ausgelaugten Gesundheitssystems“ geht das Filmteam buchstäblich an Land und besucht Klienten des Hôpital Esquirol. Die Anlage vor den Toren von Paris wurde im 17. Jahrhundert als Hospiz für „Kranke und Irre“ errichtet. Dort sind zwei nach „Averroès“ und „Rosa Parks“ benannte Abteilungen der Psychiatrie des Krankenhauses von Saint-Maurice bei Paris untergebracht. Die betreibt auch die Tageseinrichtung „Adamant“ in Paris.


Auch im zweiten Film stehen therapeutische Gespräche und Einzelinterviews im Mittelpunkt. Dabei geht es u.a. um Vorbereitung eines Übergangs in einen selbstständigen Wohnraum. Die Gespräche werden jeweils über einen Zeitraum von mehreren Minuten gefilmt und stehen am Ende gut zweieinhalb Stunden unkommentiert für sich. Die Ärztinnen und Ärzte sehen hin und hören zu, versuchen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und durch passende Therapiemaßnahmen und Medikation zu helfen. (hin/rd)