Reise nach Athosland

Michael Golz - Athosland Foto: Augustinum / Barbara Donaubauer

Zum siebten Mal hat die Augustinum Stiftung am  21. Juli, den euward verliehen, den Europäischen Kunstpreis für Malerei und Grafik im Kontext geistiger Behinderung. Bis zum 9. September 2018 zeigt die euward-Ausstellung im Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See rund 130 Werke der drei Preisträger und des Trägers eines Sonderpreises sowie aller übrigen nominierten  Künstler. Die Ausstellung endet am  9. September mit einer Finissage und der Verleihung des Publikumspreises.  Zuvor, am 26. August, stehen noch eine Expertenführung sowie ein Gespräch mit dem Gewinner des 1. Preises des euward7, Michael Golz, auf dem Programm.

Das Werk von Golz, die 130 Quadratmeter große Athosland Karte, ist im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal als Ganzes in einer Fläche zu sehen – und wuchs hier während einer einwöchigen Werkstatt vor Ort auch aktuell weiter. Michael Golz (Jahrgang 1957) lebt in Mülheim an der Ruhr. 1974 begann er mit seinen Kartenprojekten, der mit der Hand gezeichneten „Athos Landkarte“. Sein Lebensprojekt „Athosland“ besteht aus tausenden mit Klebeband verbundenen Einzelblättern und wächst auf mehreren Ebenen. Golz kartografiert seine Fantasiewelt aus der Vogelperspektive, geht ins Detail mit filigranen Zeichnungen von Landschaft und Architektur, ergänzt durch Bildergeschichten über deren Bewohner.  Es zeigt sich heute nicht nur mit seinen monumentalen Ausmaßen als ein echtes Lebenskunstwerk. Seit 2012 arbeitet Golz im  Duisburger Atelier MALzeitler.

Am 26. August wird Dr. Markus Landert mit Michael Golz über dessen Werk sprechen. Landert wurde in Winterthur geboren und studierte Kunstgeschichte und Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Er war Journalist und Kunstkritiker, wurde 1987 Assistent des Direktors am Kunstmuseum Bern. Seit 1992 ist Landert Direktor des Kunstmuseums Thurgau, Kartause Ittingen. In dieser Funktion hat er, unter anderem, zahlreiche Publikationen zur Kunst von Aussenseitern verfasst und herausgegeben, darunter auch zum Werk von Michael Golz.  (rd)

 

Mehr unter: https://www.euward.de