Die Herforder Sozial- und Gesundheitspolitikerin und langjährige Vorsitzende im Bundesverband der Angehörigen psychisch kranker Menschen (BApK) e. V., Gudrun Schliebener, ist am vergangenen Sonnabend im Alter von 75 Jahren gestorben. Die DGPPN würdigte sie in einem Nachruf als „rastlose, hochengagierte und unermüdliche Anwältin, treue Weggefährtin und große Kämpferin für die Rechte und Interessen psychisch erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen”. Ihr Einsatz für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen sei einer ihrer größten Verdienste und werde unvergessen bleiben. „Weil sie auf die Barrikaden gehen konnte, Auseinandersetzungen nicht scheute und die Dinge auf den Punkt brachte, war sie nicht nur in ihrem eigenen Verband, sondern auch in der trialogischen Arbeit der DGPPN seit jeher eine feste Größe”, so die Fachgesellschaft über Gudrun Schliebener, die noch vor kurzem einen ihrer „vermutlich größten Coups” erlebte, als die vom Angehörigenverband eingereichte Petition für ausreichend Personal und genügend Zeit für eine gute Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen von 54.134 Personen unterzeichnet wurde. Damit konnte das erforderliche Quorum für eine öffentliche Beratung mit Anhörung der Petentin im Petitionsausschuss erreicht werden – die Gudrun Schliebener nun nicht mehr erleben kann.
Auch die Kreisverwaltung Herford trauert in einem Nachruf um die Christdemokratin, die auch vor Ort in verschiedenen Gremien sehr engagiert war. Nicht zuletzt sei ihr die langjährige Existenz eines Psychosozialen Krisendienstes zu verdanken, für den die Interessengemeinschaft der Angehörigen die Trägerschaft innehatte. (rd)