Fake News, Fake-Profile, Fake-Produkte – in vielen Lebensbereichen haben wir es heute mit Fälschungen und Desinformationen aller Art zu tun. Im Sport wird gedopt, Wirtschaftbosse schummeln und es gibt nicht nur den einen prominenten Politiker, der sich auf „alternative Fakten“ beruft.
Höchste Zeit also, dem schillernden Phänomen „Fake“ eine eigene Ausstellung zu widmen, beschloss das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden und konzipierte die Ausstellung „Fake – Die ganze Wahrheit“, die am 14. Mai eröffnet wird.
Um den Überblick zu behalten, verwandelt sich das Museum in ein Amt, das Amt für die ganze Wahrheit. Auf Ihrem Parcours durch fiktive Behördengänge werden die Besucherinnen ausdrücklich zur aktiven Mitarbeit animiert. Denn: „Was als wahr gilt oder als Lügen bewertet wird, ist oft eine Frage der Konventionen und der individuellen Perspektive“, so die Ausstellungsmacher, die dafür sorgen, dass das Wechselspiel von Lüge und Wahrheit aus immer neuen Perspektiven betrachtet werden kann.
Als Chefbeamter Hans Wahr begrüßt der Schauspieler Martin Wuttke die Besucher zunächst in einem Video-Clip, in dem er sie einlädt, ihr eigenes Verhältnis zu Wahrheit und Lüge zu finden. Der Schauspieler verwandelt sich vor jedem Raum in immer neue Beamtenrollen und stellt die Bedeutung der jeweiligen Ausstellungsabteilung vor. Um in den verwirrenden Behördenfluren die Orientierung zu behalten, stempeln die Besucherinnen mit einem digitalen Ausweis in jede Abteilung ein. Am Ende können sie darauf ablesen: Wie halte ich es selbst mit Wahrheit und Lüge? „Unter dem Motto ,Die Wahrheit braucht dich!’ wird die Ausstellung so zu einem individuellen und gemeinschaftlichen Erlebnis“, versprechen die Veranstalter.
Weiter Informationen unter: https://www.dhmd.de/ausstellungen/vorschau/fake
(Einen ausführlicheren Bericht zum Umgang mit und zur Psychologie von Verschwörungserzählungen lesen Sie in der nächsten Printausgabe 4/22, die Anfang Juli erscheint)