Warum haben auch freundliche und zivilisierte Menschen keine Probleme, Gewalt anzuschauen – oder auch selbst auszuüben? Diese und weitere Fragen rund um das Theme „Gewalt” versucht eine neue Veranstaltungsreihe von vier Hamburger psychodynamisch-psychoanalytischen Ausbildungsinstituten zu klären. Sie startet am 4. April und zieht sich bis zum 27. Juni. Die Vorträge finden jeweils donnerstags von 19 bis 20.30 Uhr im Universität-Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, im Hörsaal M statt.
Gewalt entsteht nicht nur aus einem genetisch verankerten archaischen Erbe, sondern auch aus innerseelischen Konflikten und aus Spannungen im sozialen Leben der Menschen. „Dies konnte in Hamburg bei den eruptiven Gewaltausbrüchen im Rahmen des G20-Gipfels eindrucksvoll und verstörend erfahren werden”, heißt es in der Ankündigung. Eine „vorsichtige und Orientierung suchende Auseinandersetzung” unter der Frage nach den psychodynamischen Mechanismen solcher Gewalt solle einen aktuellen Bezug herstellen.
Zu den Referenten zählen u.a. Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol. Rolf Haubl (Hass und Gewaltbereitschaft), Dr. phil. Jan Lohl (Hass und Gewalt im Rechtspopulismus), Dr. rer. biol. hum. Harald Kamm (Psychoanalytiker als Kriegskinder – Transgenerationale Aspekte) sowie Prof. Dr. Hans-Jürgen Wirth (Versuch, das radikal Böse zu verstehen). Vollständiges Programm unter: https://www.aemi.de/aktuelles/index.html