Kommt der Zeitplan für die Neuregelung der Personalausstattung in psychiatrischen Kliniken ins Trudeln? Der TU Dresden liegen Hinweise darauf vor, dass möglicherweise ein Teil der Daten für die Grundlagenstudie, die die Basis dafür bieten soll, manipuliert wurde. Derzeit prüft eine Untersuchungskommission die Vorwürfe. Das berichtete die Wissenschaftsplattform spektrum.de, nachdem darüber zuvor bereits „Buzzfeed News Deutschland“ berichtet hatte. Der Studienleiter Hans-Ulrich Wittchen widersprach dem Vorwurf. Er stand auch auf dem Programm der diesjährigen Fachtagung Psychiatrie des Forums Gesundheitswirtschaft e.V., die am 28. Februar und 1. März stattfand und unter anderem die künftige Personalsituation der Kliniken zum Thema hatte. Wittchen sollte dort seine jetzt in die Schlagzeilen geratene Untersuchung zur Ist-Situation der Personalausstattung vorstellen – ließ sich aber entschuldigen …
Hintergrund: Bis Jahresende soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Nachfolgeregelung für die veraltete Psychiatrie—Personalverordnung (Psych-PV) präsentieren, die ab 1. Januar für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen gelten soll. Die Basis dafür sollen die Daten der große angelegten Studie bilden, die den Ist-Zustand ermitteln soll und für die laut spektrum.de 2,5 Millionen Euro veranschlagt worden sein sollen. Die Studie mit dem Titel „Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik“ (PPP) sollte Daten aus 120 Kliniken zusammentragen. Nach Informationen von „Spektrum.de“ befasst sich der Untersuchungsausschuss der TU Dresden unter anderem mit der Frage, ob deutlich weniger Kliniken berücksichtigt worden seien, so spektrum.de, und die Daten von fehlenden Kliniken auf Basis bereits vorhandener Datensätze „schlicht ,vervielfältigt’“ worden seien.
Ausführlicher Bericht unter: https://www.spektrum.de/news/manipulationsverdacht-bei-deutschlandweiter-psychiatrie-studie/1625790
Link zur Fachtagung: http://www.fachtagung-psychiatrie.org/tagung-2019.html