150 Fachleute beim „Familientreffen der Suchthilfe“
Haben die einen Vogel? Nein, gleich mehrere: Denn die Falknerin Klaudia Brommund hatte zur Tagung „Sucht und psychische Belastung“ an der Fachklinik Rickling ihre Tiere mitgebracht. In einer Vorführung zeigte Brommund den rund 150 Teilnehmenden aus den Bereichen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement und der Suchtberatung, wie sich Eule, Habicht und Adler in der Therapie einsetzen lassen.
Klaudia Brommund und ihre Vögel arbeiten viel mit Kindern, die zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten oder ADHS haben. Der Umgang mit ihnen schule Kooperation, Konzentration, Koordination und Kommunikation, berichtete das Kieler Magazin „Kiel erleben“. Auch bei Patienten mit Angstzuständen und Depressionen würden sich beeindruckende Ergebnisse erzielen lassen.
Weniger beflügelnde Themen standen im Mittelpunkt des Tages, der unter den Fachleuten bereits als jährliches „Familientreffen der Suchthilfe“ in Schleswig-Holstein und Hamburg gilt. Denn es ging um den demografischen Wandel, der die Betriebe erreicht hat. In alternden Belegschaften treten auch psychische Probleme oder die Folgen von Suchterkrankungen spürbarer auf.
„Die Probleme sind lange Zeit politisch verschlafen worden“, sagt Martin Gnad vom Institut für Qualitätsentwicklung, der zentralen Einrichtung für die Fortbildung von Lehrkräften in Schleswig-Holstein. Er war einer der Redner der Tagung, zu der die Leitstelle Suchtgefahren am Arbeitsplatz (LSA) gemeinsam mit dem Landesverein für Innere Mission in die Fachklinik Rickling eingeladen hatte. Rund 150 Fachleute nahmen teil, sagte die Organisatorin Natalie Syring von der (LSA).
Was Betriebe und Verwaltungen tun können, um die Gesundheit ihre Arbeitskräfte zu erhalten, und wie der Adlerblick dabei hilft, steht im übernächsten „Eppendorfer“.