Vor dem Sport Magnesium, regelmäßig Vitamin E für die Haut und Ginkgo fürs Gehirn. Jährlich geben Verbraucher in Deutschland mehr als eine Milliarde Euro dafür aus. Aber brauchen wir diese Mittel wirklich, um gesund zu bleiben – oder können sie uns schlimmstenfalls sogar schaden?, heißt es in der Einladung zu einer kritischen Verbraucherschutzveranstaltung in Bremen. So wie das Nahrungsergänzungsmittel „Liquid XXX – Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen als Flüssigkonzentrat“, vor dem aktuell des Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein warnt.
Das Produkt wird über das Internet vertrieben und dort beispielsweise mit dem Hinweis auf ein „verbessertes Aushaltevermögen und Leistungsfähigkeit für Männer“ beworben. Es ist als Nahrungsergänzungsmittel gekennzeichnet. Wie die in der Schweiz ansässige Überwachungsbehörde „Swissmedic“ mitgeteilt habe, sei bei einer Untersuchung des Produktes die nicht deklarierte Substanz Hydroxythiohomosildenafil nachgewiesen worden. Die Einnahme dieses Wirkstoffs könne zu erheblichen Gesundheitsschäden führen, z. B. bei Menschen mit bestehenden Herzkreislauferkrankungen zu Herzinfarkt, warnt das Ministerium.
Die Frage nach Nutzen und Schaden von Nahrungsergänzungsmitteln stehen im Zentrum einer Veranstaltung aus der Reihe „Dialog Verbraucherschutz“, die am Montag, 16. April, um 15 Uhr im Haus der Wissenschaft in Bremen stattfindet. Dabei wird Prof. Dr. Gerd Glaeske, Universität Bremen, Nahrungsergänzungsmittel gesundheitlich aus wissenschaftlicher Sicht bewerten, bevor dann Angela Clausen, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, zum Thema „Klartext Nahrungsergänzung: mehr Markttransparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher“ spricht. Der Eintritt ist kostenlos.