Suizidrate stark gesenkt

In Finnland ist die Zahl der Patienten, die sich wegen einer schweren Major-Depression das Leben nehmen, seit 1991 deutlich gesunken. Das berichtete das Ärzteblatt mit Verweis auf eine aktuellen Fachbeitrag (s. World Psychiatry (2018; doi: 10.1002/wps.20501).  Zurückgeführt wird dies auf unterschiedliche Gründe: Das Land, das lange international die höchsten Suizidraten aufwies führt Anfang der 1990er-Jahre ein nationales Projekt zur Suizidprävention ein, die Zahl der Verordnungen von Antidepressiva hat sich in den letzten 20 Jahren verachtfacht,  der Alkoholkonsum hingegen sei zurückgegangen. Auch die Psychiatrie-Reform könnte ein Grund sein: In Finnland wurde die Zahl der psychiatrischen Betten um etwa 60 Prozent gesenkt und die ambulante Behandlung ausgebaut.

Insgesamt kamen 1990 noch fast 50 Suizide auf 100.000 Finnen, so sind es heute nur noch etwa 20 auf 100.000 Männer. Frauen nahmen sich nur halb so häufig das Leben. (rd)

Vollständiger Artikel s.: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/89074/Finnland-Suizidrate-bei-Depressionen-hat-sich-halbiert